Im Murimoos hat die erste betreute Wohngruppe als Wohngemeinschaft für sechs Personen ihren Betrieb aufgenommen.
In seinem Strategiepapier von 2018-2022 haben die Verantwortlichen von Murimoos werken und wohnen unter anderem festgehalten, dass ein durchlässiges und normalisiertes Wohnangebot entwickelt werden soll, das den individuellen Begleitbedürfnissen der Klientinnengruppe entspricht. Wie Michael Dubach, Geschäftsführer, anlässlich der Medienorientierung von heute Montag ausführte, wurden die Gebäulichkeiten den heutigen Bedürfnissen angepasst und so den Bewohnerinnen ein zeitgemässes Wohnen möglich gemacht. So wurden unter anderem die sanitären Einrichtungen erneuert und Waschräume und Kochgelegenheiten eingerichtet. Zurzeit wohnen und arbeiten 83 Männer und 10 Frauen und von extern 30 Leute im Murimoos. Rund 20 Prozent von ihnen kommen aus dem Freiamt, die übrigen 80 Prozent verteilen sich auf die Kantone Aargau, Luzern und Zürich. Ingo Hauser, Leiter Geschäftsbereich Wohnen, und wies darauf hin, dass es zunehmend jüngere Leute (unter 35 Jahren) sind, welche ins Murimoos kommen.
Diese 123 Menschen finden in den verschiedensten Betrieben des Murimoos einen angeleiteten Arbeitsplatz. Sie werden von Sozialpädagoginnen und Arbeitsagoginnen unterstützt, erklärte Michael Dubach. «Das soll dazu beitragen, dass die Klient*innen für ein möglichst selbständiges Leben befähigt sind.» Mit den eingeleiteten baulichen Massnahmen und Anpassungen der Gebäulichkeiten und dem Betreuungsangebot könne Murimoos ein zeitgemässes Wohn- und Arbeitsangebot zur Verfügung stellen, hielt Michael Dubach fest. Mit den eingeleiteten baulichen Massnahmen und Anpassungen der Gebäulichkeiten und dem Betreuungsangebot stelle das Murimoos ein zeitgemässes Wohn- und Arbeitsangebot zur Verfügung, hielt Michael Dubach fest. Er betonte aber: «Bei allen Veränderungen steht immer die ressourcenorientierte Förderung jedes einzelnen Menschen im Zentrum des Handelns.»
Ein bedeutender Schritt
Das Pensionssystem bleibe selbstverständlich bestehen, so Michael Dubach. Er hoffe aber, dass der stationäre Bereich nicht vergrössert werden müsse. Daher müsse und wolle man die Selbständigkeit jedes Einzelnen fördern, damit sie in Eigenverantwortung ihren Alltag gestalten können. So stehen bereits jetzt sechs Personen je ein Studio ausserhalb zur Verfügung. Sie können im Murimoos ihrer Arbeit nachgehen und werden am Arbeitsplatz und bei sich zu Hause begleitet und betreut. Mit der ersten betreuten Wohngruppe, die am 1. Januar 2022 im Murimoos eröffnet wurde, hat man eine Brücke von drinnen und nach draussen geschaffen. Die sechs Bewohner sind als Wohngemeinschaft gefordert, denn sie müssen den Haushalt, die Küche, die Ordnung und das Zusammenleben lernen eigenständig zu organisieren, erklärte Mirjam Regli, Sozialpädagogin und Betreuerin der Wohngruppe. «Das ist Alltagstraining auf dem Weg zur Selbständigkeit.» In der Freizeitgestaltung erhalten sie wohl Unterstützung, müssen diese aber selber nach ihren Interessen in die Wege leiten. Das Murimoos wolle kein grosses Freizeitangebot für die Bewohner*innen schaffen, erklärte Ingo Hauser, denn ausserhalb vom Murimoos gebe es ein breites Angebot und das soll auch von den Leuten der Wohngruppe genutzt werden. «Das ist für alle eine gute Gelegenheit sich ausserhalb vernetzen zu lernen», so Ingo Hauser.
Die jetzt eröffnete betreute Wohngruppe sei ein wichtiger Schritt in der Umsetzung der 2021 verabschiedeten Strategie 2030. An der Entwicklung beteiligt ist die Abteilung Sonderschulen, Heime und Werkstätte des Kantons Aargau. Für den höheren Begleitbedarf in der Wohngruppe wurde zusätzliches Personal akquiriert, so Michael Dubach. Und von der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit werden Studierende als Praktikant*in Erfahrungen in der Ausbildung sammeln und gleichzeitig die Begleitarbeit unterstützen können.
Richard Wurz
24. Januar 2022
Bilder: Richard Wurz