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Rund zwanzig Personen wollten es genauer wissen und besuchten vor dem Konzert mit dem Duo Flückiger-Räss im Kellertheater Bremgarten den Jodel-Workshop.


home k'theater jodelnSo genau bekannt ist es nicht, wann und wo das Jodeln entstanden ist. Man kann aber nachlesen, dass am ersten Unspunnenfest von 1805 gejodelt wurde. Die grosse Entwicklung des Jodelns nahm seinen Anfang zu Beginn des 20. Jahrhunderts und bis heute prägen die regionalen Unterschiede das Jodeln. Allerdings wurde der Naturjutz, wie ihn die traditionellen Regionen pflegen, früher oft belächelt. Inzwischen hat er aber längst mit seinen regionalen Eigenheiten und Unterschieden die ihm zustehende kulturelle Bedeutung zurück erlangt. Am Workshop im Kellertheater machte Nadja Räss diese klanglichen Unterschiede transparent.

Jodeln ist in sich etwas Beruhigendes
Eigentlich ein wagemutiges Unterfangen der sangesfreudigen TeilnehmerInnen, denn in nur gerade 45 Minuten sich ins Jodeln einzulassen, ist keine einfache Sache. Aber sie waren alle bereit sofort einzusteigen und hörten den Ausführungen von Nadja Räss aufmerksam zu und versuchten, gleich alles umzusetzen ‒ und dies mit Erfolg. Es begann mit Körper- und Atemübungen, das heisst den eigenen Körper entdecken, ihn aufleben lassen und ihm so eine Stimme geben. Jodeln sei eine Muskelarbeit, erklärte Nadja Räss, also müsse man sich immer lockern, dem Atem wieder Luft und so der Stimme wieder Raum geben. So werde das Jodeln zu einem guten Lebensgefühl und man könne der inneren Freude Ausdruck verleihen.

Die Frauen und Männer folgten den Anweisungen mit Begeisterung und brachten so innert kurzer Zeit ihre Stimme zum Klingen. Nach einigen Stimmübungen fand man sich zum gemeinsamen Jodellied und dies auf eine bemerkenswert gute Art. Das Schlusslied hinterliess den Eindruck, dass das Kellertheater ab jetzt nicht nur ein eigenes Theaterensemble hat, sondern der Grundstein für das eigene Jodel-Chörli gelegt wurde.

Richard Wurz
19. November 2019
Bild: Richard Wurz