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Mit dem Zirkus eng verbunden: Lukas Stäger und Ulla Tikka.
Kafi-Tratsch

Endlich wieder...

Unter diesen Titel könnte man den Juni-Kafi-Tratsch von freiamtplus, der dieses Mal im Foyer des Kellertheaters Bremgarten stattgefunden hat, tatsächlich stellen.
Datum: 28. Juni 2020

Endlich gab es wieder einen Kafi-Tratsch. Man traf sich zum Abschluss des dritten Jahres allerdings nicht im Café Spatz, wie die anderen Male, sondern im Foyer des Kellertheaters Bremgarten. Dies war schon von langer Hand so geplant, denn ursprünglich wollte Barbara Kammermann bereits im Juni ihr Café für die Sommermonate schliessen. Dann kam Corona und alles ging schneller als erwartet. Den Rest der Geschichte, den kennen Sie werte LeserInnen alle in- und auswendig. Nun konnte aber der Kafi-Tratsch am letzten Samstag im Juni endlich wieder wie gewohnt stattfinden. Bei den BesucherInnen war noch eine gewisse Verhaltenheit zu spüren. Die Organisatoren von freiamtplus mussten im letzten Moment einen neuen Gast einladen, das Corona immer noch ein aktuelles Thema ist. Aber mit Lukas Stäger und Ulla Tikka hatten sie die spontane Zusage von zwei Persönlichkeiten bekommen, die aktueller nicht sein könnten. So hat die Wohler Compagnie Roikkuva, in der beide engagiert sind, just in der vergangenen Woche endlich ihr neues Zirkuszelt aus Norditalien geliefert bekommen und in Wohlen auf der Merkurareal zum ersten Mal aufgestellt ‒ und im September geht es dann auf eine kleine Tournee.

Einen neuen Schritt wagen
Ulla Tikka, die ursprünglich aus Finnland stammt und vor rund 20 Jahren im Zuge eines Auftritts beim Circus Monti in Andreas Muntwyler ihren Partner gefunden hat, erzählte in einem ersten Teil des Morgens wie sie zur Artistin geworden ist. Sie stammt nicht aus einer klassischen Zirkusfamilie, sondern kam über das Hobby zum Seiltanz und entdeckte darin ihre Leidenschaft und Passion. Nach ihrer Ausbildung zur Seiltanzartistin in Paris und Berlin kam sie wie bereits erwähnt in die Schweiz in den Circus Monti, lernte Andreas Muntwyler, aber auch Lukas Stäger kennen und ist geblieben. Die beiden erinnerten sich beim Kafi-Tratsch, dass Lukas Stäger und Andreas Muntwyler damals schon eine Show hatten, und Ulla Tikka zu einer der Aufführungen kam. «Da habe ich gedacht, ich helfe den beiden etwas Richtiges zu machen», meinte sie an diesem Morgen scherzend. Solche kleinen Scherze wechselten an diesem Morgen häufig zwischen den beiden hin und her und man spürte deutlich, dass dieses Team nicht nur schon lange zusammen erfolgreich arbeitet, sondern auch eine tiefe Freundschaft miteinander verbindet.

Auch Lukas Stäger erzählte aus seinen Anfängen. Dass er mit zwölf Jahren eine Krise hatte und keine Musik mehr machen wollte. Zum Glück ist er allerdings dem Klavier treu geblieben. Er habe an der Jazzschule eine Ausbildung gemacht und immer wieder neue Wege gesucht, wie er von der Musik Hat eine Ausbildung auf der Jazzschule gemacht. Immer wieder neue Wege gesucht, wie er von der Musik «leben» kann. Dazu passt auch seine Aussage: «Ich liebe Jazz, aber komme damit auf keinen grünen Zweig.» Über viele Wege hat er es schliesslich geschafft. Dabei hat er seine Liebe zur Komposition und zum Arrangement gefunden und über das Komponieren von Werbejingles immer wieder im Zirkus mitgewirkt und für diesen die Musik komponiert und als Musiker mitgewirkt. Man merkt Lukas Stäger deutlich an, wie er für die Musik Leidenschaft empfindet, genauso wie Ulla Tikka diese Leidenschaft für den Seiltanz hat. Die beiden liessen an dem Morgen tief in ihre gemeinsame Arbeit blicken. Wie sie sich gegenseitig inspirieren, damit die Bewegung zur Musik und die Musik zur Bewegung findet. Damit bekam das Publikum einen Eindruck davon, wie komplex und schwierig es ist, für eine artistische Nummer Musik zu machen und umgekehrt wie schwierig es ist, dass eine artistische Nummer auf die Musik passt. Auch wenn die Nummer einmal steht müssen Musiker und Artisten ständig ein enges Band untereinander geknüpft haben, damit sie auf feinste Nuancen achten und diese, ohne, dass es das Publikum merkt, auskorrigieren können. Im Optimalfall verklingt der letzte Ton mit dem letzten Schritt des Artisten.

Bettina Leemann
28. Juni 2020
Bilder: Bettina Leemann

Der Kafi-Tratsch geht nun in die Sommerpause und man trifft sich wieder am Samstag, 29. August um 10 Uhr. Wir halten Sie auf dem Laufenden.

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