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Die Kaffeerunde im Café Spatz Bremgarten war vollzählig ‒ die Gäste genossen den Kaffi, Philipp Galizia übernahm den Tratsch.

Das Städtchen Bremgarten ist neben dem Historischen auch geprägt von einem interessanten Kulturleben. Das kleinstädtische Leben hat seinen Reiz, vor allem an den schönen Sommertagen in der Marktgasse. Man ist auf dem Weg zum Einkauf in der Gasse und auf dem Markt ‒ und man trifft sich gerne zu einem Schwatz unter anderem im kleinen Café Spatz. Dies fast immer plus-minus um 10 Uhr. Man tauscht Befindlichkeiten und Erlebnisse aus, erzählt sich Geschichten und freut sich darüber, dass andere auch einen Moment Zeit haben.

Gassengespräch im Kleinen
Aus dieser Alltagsbegebenheit entstand die Idee, warum sich nicht um 10 Uhr zwischen, vor oder nach den Einkäufen zu treffen? Für einmal sollte nicht jeder seine Geschichte, sondern einer für die anderen eine Stunde lang erzählen. Dies nahmen Barbara Kammermann, Café Spatz, und Bettina Leemann und Richard Wurz, Betreiber der Onlineplattform freiamtplus.ch, auf, planten und konnten Philipp Galizia für die Idee gewinnen. Man lud Menschen, denen man im Alltag begegnet, persönlich ein zum Kaffi-Tratsch. Mehr als dass man sich um 10 Uhr im Café Spatz trifft, wussten sie nicht, denn der Name des Geschichtenerzählers wurde nicht bekannt gegeben, nur ein Überraschungsgast war angekündigt.
Die Offenheit und Neugierde der Angesprochenen war gross genug und sie liessen sich auf das Abenteuer ein. So wurde es am vergangenen Samstagvormittag ein bisschen eng in der stimmungsvollen Kaffeestube. Die Überraschung, dass so direkt neben dem Kuchenbuffett der Murianer Philipp Galizia stand, um Geschichten zu erzählen, war gelungen. Philipp Galizia erzählte nicht nur unterhaltsame Geschichten aus dem Alltag im Freiamt, sondern übernahm in gewohnter Manier auch die musikalische Unterhaltung auf dem Kontrabass.

Eine belebende Einkaufspause
Es gibt im Freiamt vieles, das es zu beachten gilt und nicht vergessen werden darf. Dazu gehört auch der Murianer Musiker, Erzähler und Schauspieler Philipp Galizia. Seine Erfolgsprogramme sind unter anderem «Am Seil abelo», «Roti Rösli» oder sein neuestes Werk «Nachtschatte». Das Spezielle an dieser Kaffi-Tratsch-Runde war aber, dass er mit keinem Programm angereist kam, dafür umso mehr Philipp Galizia ‒ der Geschichtenerzähler. Die Erlebnisse vom Totengräber Lonzi, seine persönlichen Kindheitserinnerungen respektive Erlebnisse und wie das so ist mit dem Händchenhalten, trafen auf gespitze Ohren und amüsierte Gesichter. Seine Texte sind so melodiös, kommen so leicht daher und man kann schmunzeln und herzhaft lachen. Und doch hinterlassen seine Worte beim genauen Hinhören Spuren und man wird für einen Moment nachdenklich. Gerade diese Schwingungen, das Ineinanderfliessen der Worte und Gedanken zu Geschichten geformt, waren das Erlebnis der Kaffi-Tratsch-Runde.

Das Publikum verabschiedete sich begeistert und seine Nachfrage nach einer Fortsetzung des Kaffi-Tratsch konnten die drei Initianten beruhigend dahingehend beantworten: «Es hat uns riesig Spass gemacht, das zu organisieren und weitere Ideen stehen im Raum.» Da darf man gespannt sein, was denn im nächsten Kaffi-Tratsch kommen wird.

Richard Wurz
2. Juli 2017
Bilder: Bettina Leemann