«Macbeth»
Nach einer vierjährigen Zwangspause (Pandemie) feierten die Spielleute des Kellertheaters Bremgarten mit der Eigeninszenierung «Macbeth» von William Shakespeare (1564 bis 1616) noch einmal mit Erfolg Premiere. Das Stück hat Regisseur Simon Ledermann eigens für das Theaterensemble des Kellertheaters Bremgarten in einer Mundartfassung verfasst. In diesem Spiel von Macht, Mord, Intrigen und Lügen hat er einen Erzähler integriert. Diese interessante und zum Teil tiefgründige «Arbeit» oblag Hans Jörg Gygli, der gekonnt im Dialog mit der Geschichte, den Spielleuten und sich selbst die Zuschauer:innen mit auf die Reise durch diese historische Geschichte nahm. Man fühlte sich in diesem mysthisch wirkenden Theaterraum, der gefüllt wurde von den ineinanderfliessenden Szenen der Spielleute in ihren verschiedenen Rollen, für einen Moment zurückversetzt in eine andere Zeit. In ihrem Gegeneinander und Miteinander liessen sie die Geschichte vom Aufstieg und Untergang von Macbeth lebendig und spürbar werden. Die musikalischen Punkte setzten die Musiker Michael Wernli und Simon Widmer und die Sängerin Irene Kirchhofer, die mit ihrem Gesang ohne Worte eine fühlbare Stimmung schuf.
So wurde die Premiere zu einem Theatererlebnis, das auch von den Arbeiten im Hintergrund wie Bühne (Pe Spalinger), Kostüme (Barbara Medici), Masken (Amanda Furrer), Licht und Technik (Lena Meier) und Requisiten (Brigitte Weber) mitgetragen wurde. Regisseur Simon Ledermann verstand es ausgezeichnet, dass sich alle Beteiligten finden und das Stück entstehen lassen konnten.
Mit Verlaub sei angefügt, dass «Macbeth» die Geschichte von einem machthungrigen Diktator ist, der ein Land mit Krieg und Gewalt überzieht, aber seiner eigenen Machtgier zum Opfer fällt. So kann man sich fragen, ob solch historische Figuren heute noch relevant sind. In Shakespeare's Macbeth finden manche Parallelen zur heutigen Zeit statt und man könnte eigentlich sagen, dass William Shakespeare mit seinen damaligen Einsichten in Politik und Gesellschaft ein Zeitgenosse von Heute ist … und man wäre vielleicht nicht abgeneigt gewesen, ein bisschen davon zu spüren.
Richard Wurz
20. Februar 2024
Bilder: Richard Wurz
Die Eigeninszenierung «Macbeth» wird bis zum 23. März im Kellertheater Bremgarten aufgeführt. Weitere Informationen und Reservationen unter www.kellertheater-bremgarten.ch