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In den Bildern von Caspar Wolf (1735 bis 1783) sind die Gletscher noch sichtbar, in der Realität sind sie aber aufgrund des Klimawandels am Verschwinden.


home quovadis naturaEs ist unbestritten, dass der Bergmaler Caspar Wolf einer der grossen Künstler seiner Zeit war und als Pionier der Alpenmalerei gilt. Seine naturgetreuen Bilder faszinieren bis heute und sind auch in der Wissenschaft von Bedeutung. So sehr, dass Glaziologen den Gletscherschwund anhand Caspar Wolfs Bildern exakt dokumentieren können.

Der Rhonegletscher ist eines der wohl bekanntesten Motive Caspar Wolfs und gleichzeitig einer der am besten erforschten Gletscher überhaupt. Sein dramatischer Rückgang ist aufgrund der lokalen Topografie besonders deutlich wahrnehmbar. Erschreckte der Gletscher über Jahrtausende die Menschen wegen seiner Unzugänglichkeit, tut er es heute mit seinem dramatischen Schmelzen. Reichte seine Zunge noch vor 100 Jahren weit ins Tal, ist heute davon nichts mehr sichtbar. Dank der Bildzeugnisse von Caspar Wolf und anderen Künstler*innen sind die Zustände vieler Gletscher seit 250 Jahren recht präzise bekannt. Die Differenz zu heute springt überdeutlich ins Auge. Die Forscher*innen warnen, dass der Rohnegletscher und viele andere ohne klimaschützende Massnahmen Ende dieses Jahrhunderts vollständig verschwunden sein werden.

In einer Gesprächsrunde, moderiert von Kurator Peter Fischer, berichtet der Glaziologe Dr. Andreas Linsbauer, Gletscherforscher am Geografischen Institut der Universität Zürich und am Departement für Geowissenschaften der Universität Freiburg aus erster Hand wie Gletscher auf Klimaveränderungen reagieren und was die Konsequenzen davon sind. Künstler George J. Steinmann schlägt die Brücke zum aktuellen künstlerischen Schaffen und zur interdisziplinären Zusammenarbeit der Künste, der Wissenschaft und der Gesellschaft. Das Thema geht uns alle an – nicht erst nach einem warmen trockenen Sommer.

Redaktion
10. Oktober 2022
Bilder: zVg

Die Gesprächsrunde mit Glaziologe Dr. Andreas Linsbauer und dem Künstler George J. Steinmann, moderiert von Kurator Peter Fischer, findet am Samstag, 15. Oktober um 14 Uhr im Singisen Forum des Klosters Muri statt. Weitere Informationen unter www.murikultur.ch

 

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