Ein bereicherndes Konzert
Einem Bettag ohne das Konzert des Singkonvents in der Klosterkirche Muri fehlt einfach etwas. Das zweijährige Warten hat sich aber mehr als gelohnt, denn Walter Siegel verstand es mit den über 50 Sänger*innen des Singkonvents, dem Orchester L’Arpa festante und den Solist*innen Stephanie Pfeffer (Sopran), Ingrid Alexandre (Alt), Michael Mogl (Tenor) und Jonathan Sells (Bass) ein Bettagskonzert auf hohem Niveau einzustudieren. Das Publikum war von den musikalischen Leistungen tief beeindruckt und brachte seine Begeisterung mit einem grossen Applaus zum Ausdruck.
Ein Universum der Gefühle
Mit drei Werken von Wolfgang Amadeus Mozart (1756 bis 1791) nahm Walter Siegel mit dem Chor und Orchester die Besucherinnen mit auf eine Reise in eine Welt der Klassik vom Feinsten. Das Frühwerk (1773) «Exsultate jubilate» (KV 165) von Wolfgang Amadeus Mozart ist eine Motette für Sopran und Orchester und ist viersätzig angelegt. Es war ein sanfter Einstieg in das Konzert getragen von einer wohltuenden Harmonie zwischen dem Orchester und der Sopranistin Stephanie Pfeffer, die mit ihrer ausdrucksstarken, präzisen Stimme dem Werk die Würze gab. Wunderbare Melodien und gleichzeitig musikalische Kontrapunkte erklangen bei der Sinfonie Nr. 34 C-Dur, KV 338 und der «Missa solemnis» (KV 337), in der der Chor, die an ihn gestellten hohen Anforderungen hervorragend erfüllte. Mit dem a cappella Werk «Pater Noster» des lettischen Komponisten Pēteris Vasks (1946) versetzte Chor und Orchester die Klosterkirche in eine Klangfarbe getragen von einer Religiösität, die einem berührte.
Die Sänger*innen und das Orchester fanden sich in ihrem Konzert in einer wohltuenden Harmonie und interpretierten die Werke stimmig, lebendig, mit Ernsthaftigkeit und mit einem einvernehmenden musikalischen Tiefgang. So entliessen sie das begeisterte Publikum mit «Ave verum corpus» (KV 618) von Wolfgang Amadeus Mozart auf eine musikalisch besänftigtende Art – in dieser etwas wirren Zeit ein Wohltat für die Seele zum Mitnehmen in den Alltag.
Richard Wurz
20. September 2022
Bilder: Richard Wurz