Ein Familienprojekt wird 40 Jahre alt
Die Dernière der Tournée 2023 mit dem Programm «et-Voilà!» finde wohl erst am 26. November statt, aber man könne bereits jetzt schon auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken, hielt Direktor Johannes Muntwyler an der Medienorientierung fest. Bis anhin sei alles ohne Pannen verlaufen und wenn jetzt nicht noch etwas Besonderes passiere, dann könne man die Saison noch besser abschliessen als die schon sehr erfolgreiche Saison 2022 – «wir haben das gesteckte Ziel erreicht». Wie die Rückmeldungen deutlich machen, habe das Monti-Team mit seinem Programm das Publikum auch dieses Jahr begeistern und berühren können. In der Inszenierung von Cécile Steck und Didi Sommer verwandelten die Artist:innen mit ihrer Ausstrahlung und akrobatischen Höchstleistungen, begleitet vom Zirkusorchester, die Manege zu einem Gesamtkunstwerk. Inmitten des Geschehens stand als Entdeckung der Schweizer Clown Antonin Wicky, der zum wahren Publikumsliebling wurde. «Das war ein Glücksgriff, denn er ist bei Klein und Gross bestens angekommen», hielt Johannes Muntwyler fest.
Johannes Muntwyler
Der einmalige Höhepunkt in der 40-jährigen Geschichte des Circus Monti sei die Auszeichnung «Schweizer Preis Darstellende Künste» durch das Bundesamt für Kultur (BAK) gewesen, betonte Johannes Muntwyler. Diese Auszeichnung sei eine Bestätigung, dass man den richtigen Weg eingeschlagen habe und gleichzeitig eine Motivation weiterhin das Publikum mit Neuem zu überraschen. «Das ist eine grosse Wertschätzung unserer Arbeit und gleichzeitig wie eine Bestätigung aus ‹Bern›, dass der Zirkus in sich zur Schweizer Kultur gehört.»
Ein Fest in der Manege
Mit viel Einsatz und Aufwand haben viele Menschen dazu beigetragen, dass der Circus Monti seinen Platz im gesellschaftlichen und kulturellen Leben während vier Jahrzehnten einnehmen und behalten konnte, erklärte Johannes Muntwyler – und fügte aus Überzeugung an: «Wir sind immer noch da.» Das Jubiläumsjahr soll mit einem Programm voller Überraschungen und Wendungen gefeiert werden. Aber es werde nicht wegen dem Jubiläum anders sein, denn der Circus Monti bleibe mit seinem Programm wie schon immer anders. Für das Konzept und die Regie konnten Ulla Tikka, Andreas Muntwyler und Gerardo Tetilla gewonnen werden, die aufgrund ihrer Tätigkeit und Erfahrung eng mit dem Circus Monti verbunden sind. Das Jubiläum sei ein spannendes Thema, so Gerardo Tetilla, und es soll im Mittelpunkt stehen. «Wir wollen in der Manege das Leben zelebrieren.» Im Moment laufe ein intensiver Prozess, denn man wolle nicht einfach elf Solonummern der Artist:innen präsentieren, sondern aus den einzelnen Szenen ein belebendes und erlebbares Gesamtbild machen, erklärte Ulla Tikka.
Im Gespräch sei auch ein «Comeback» von Mitgliedern der Familie Muntwyler, wobei Mario Muntwyler als Artist im Programm bereits gesetzt sei. Mit Verlaub neigt man dazu, das zustimmende Lächeln von Johannes Muntwyler dieser Idee gegenüber dahin zu deuten, dass ein «Familien-Comeback» durchaus möglich sein könnte – ein spezielles Erlebnis wäre es auf jeden Fall.
Richard Wurz
11. November 2023
Bild: Richard Wurz