Die vierzig jungen Artist:innen des Arabas Cirque Jeunesse Bremgarten stecken mitten drin im Training und Einstudieren des Programms 2023.
Für das Team der beiden Co-Zirkusdirektoren Nina Hegnauer und Joël Demierre und dem Zirkusallrounder Patrick Honegger hat die offiziell zweite Zirkus-Saison längst begonnen, denn es mussten viele Vorkehrungen und Planungen getroffen und das Training mit den jungen Menschen aufgenommen werden. Es sei anders als im ersten Jahr, meinte Nina Hegnauer im Gespräch. Man kam wohl schneller in den Arbeitsprozess hinein, aber es sei auch vieles «aufgetaucht», das auch gemacht werden muss. «Die Verantwortung wird immer grösser und die Arbeit umfangreicher.» Daher sei die Co-Leitung definitiv ein Vorteil, betonte Joël Demierre, den so können die Arbeiten gut abgesprochen und aufgeteilt werden. «Es ist insgesamt eine wunderbare Arbeit und wir ergänzen uns sehr gut.» Natürlich müsse man immer etwas ausbessern und organisatorisch Verbesserungen suchen, meinte Joël Demierre, aber das letzte Jahr sei sehr gut, ja perfekt verlaufen. «Besser konnten wir es nicht haben und da wir stets nach vorne sehen, werde es auch dieses Jahr gut kommen.» Man müsse den Zirkus einfach leben und ihn gern haben, dann gehe es eigentlich wie von alleine, meinte Joël Demierre. Die Balance zwischen allen Aktivitäten stimme, weil man die Freude der Kinder und wie sie sich entwickeln miterleben könne.
Auf ihre neue Rolle als Zirkusdirektorin angesprochen, hielt Nina Hegnauer fest, dass manchmal schon ein bisschen Wehmut aufkomme, wenn sie an die Zeit als Trainerin denke, wo sie jeden Tag vor Ort war und jetzt einmal in der Woche. Es sei aber schön zu erfahren, dass sie für die meisten Kinder immer noch die Nina sei. Für die neu dazu gestossenen aber mehr die Zirkusdirektorin, aber das werde sich im Laufe der Zeit ändern und meinte: «Je älter die Kinder werden, um so freundschaftlicher, ja familiärer wird es und das wird so bleiben.» Es seien Kinder und Jugendliche zwischen 7 und 20 Jahren, also eine grosse Spannbreite, aber mit viel Zirkus. Allerdings habe man ab dieser Saison einen «numerus clausus» einführen müssen, erklärte Nina Hegnauer. Damit ein Programm überhaupt inhaltlich und zeitlich optimal gestaltet werden kann und alle Kinder ihren Platz finden, habe man die Grenze auf 40 teilnehmende Artist:innen festlegen müssen. Dieses Jahr seien zehn neue Kinder zum Zirkus gestossen, aber es bestehe bereits eine Warteliste mit zwölf Kindern.
Joël Demierre
Von der Realwelt in die Fantasiewelt
Mit der Gestaltung des diesjährigen Programms habe man einen Tapetenwechsel vorgenommen, erklärte Patrick Honegger. Während sich im vergangenen Jahr in der Manege der Alltag im «Im Grand Hotel Arabas» abspielte, tauche man dieses Jahr in eine Süssigkeitfabrik ein und die Süssigkeiten werden lebendig. Für die Kinder sei dies sehr anspruchsvoll und eine grosse Herausforderung in welche Rolle sie denn schlüpfen wollen. «Die Idee Süssigkeit fanden die jungen Menschen gut, aber sich vorzustellen ein Gummibärli zu sein, war schon schwieriger», meinte Patrick Honegger. Es brauche aber auch ein Superkostümmacherteam, denn die Kostüme müssen mit der Aussage übereinstimmen und geeignet sein, die Nummern an den Geräten aufführen zu können. «Es ist wichtig, dass man die Süssigkeitfabrik in den Augen der Kinder sieht und erlebt.» Man habe das anspruchsvolle Programm nicht unterschätzt, so Patrick Honegger, daher sei die sehr intensive und mit viel Aufwand verbundene Arbeit für das Team keine böse Überraschung. «Man gibt und nimmt und sieht, was man macht – das ist die grosse Motivation.»
Richard Wurz
19. April 2023
Bilder: Richard Wurz
Der Cirque Jeunesse Arabas Bremgarten eröffnet die Saison 2023 am Samstag, 12. August in Mellingen. Weitere Informationen unter www.arabas.ch