Der Circus Monti startet bei allem Wind und Wetter zu seiner 37. Tournee und nimmt das Publikum mit auf eine Reise in eine Welt voller Zauber.
Den Weg in die Wüste nehmen ist verbunden mit einer aufwendigen Vorbereitung und der Aufenthalt vor Ort eine grosse Herausforderung. Das kann man sich dieses Jahr ersparen, denn der Zirkus Monti verzaubert mit seinem Programm 2022 «contre vents et marées» die Manege in eine mystische Wüste. Das 14-köpfige Artist*innen-Ensemble verbindet unter der Regie von Masha Dimitri und Faustino Blanchut ihre Disziplinen Jonglage, Diabolo, Vertikalseil, Handstand, Duo-Trapez, Bodenakrobatik sowie Chinesische Ringe mit der Magie der Wüste. Johannes Muntwyler hielt an der Medienorientierung mit grosser Freude und Erleichterung fest: «Jetzt können wir ohne Einschränkungen wieder Zirkus machen, die Menschen begeistern und ihnen einen guten Moment geben.» Er wies aber auch mit einem zufriedenen Lächeln auf die neue Zuschauertribüne mit ihren 750 klappbaren, gepolsterten und versetzt angeordneten Schalensitzen mit einer steileren Abstufung hin. So konnte der Sitzkomfort wie auch die Sicht in die Manege in allen Kategorien und allen Plätzen spürbar verbessert werden, erklärte er.
Es sind andere Wege als gewöhnlich
Man habe sich zu Beginn der Programmgestaltung die Frage stellen müssen, was passiere, wenn ein Zirkus durch die Wüste reist, meinte Masha Dimitri. Da galt es die Manege in eine Wüste zu verwandeln, das Licht in seinen Farben diese zum Leben erwecken, Kostüme, auf die Bewegungen der Artist*innen eingehen und die Zirkuskapelle den richtigen Ton findet. Aber gerade der ungewöhnliche Weg motivierte Olivia Grandy (Kostüme) dabei zu sein, denn es war nicht wie jedes Jahr das Gleiche. So entwarf sie dem Wind und Wetter angepasst sehr ausdrucksstarke Kostüme ohne Glamour. Das Ungewohnte für ihn sei, dass es keine Geschichte ist, sondern Sequenzen, die es gelte auszuleuchten und zu verbinden, erklärte Lichtgestalter Christoph Siegenthaler kurz und bündig. «Ich war zu Beginn ein Weissblatt», meinte Komponist Thierry Epiney. Das leere Blatt habe sich nur aufgrund der Gespräche mit der Regie und den Artist*innen mit spielbaren Töne füllen können. Er sei aber immer sehr zuversichtlich gewesen, denn letztlich wusste er um die erfahrenen Zirkus-Musiker unter der Leitung von Kapellmeister Piotr Gunia, die den Hintergrund bestens in musikalische Klänge versetzen.
Es habe viele Gespräche zwischen allen gebraucht, um diesen gemeinsamen Weg zu finden, der nun zu einem Zirkuserlebnis geworden ist, hielt Masha Dimitri fest. Das erarbeitete Zirkusprogramm mache einmal mehr deutlich, dass so vieles umsetzbar ist, wenn man einander zuhört und aufeinander eingeht. Johannes Muntwyler brachte es so auf den Punkt: «Gerade jetzt ist es wichtig, dass wir auch bei Wind und Wetter Kultur machen.»
Richard Wurz
29. Juli 2022
Bilder: Richard Wurz
Die Premiere zur Tournee 2022 findet am Freitag, 5. August um 20 Uhr auf dem Merkur-Areal in Wohlen statt. Tourneeplan und Vorverkauf unter www.circus-monti.ch/