An der Orchesterakademie für Amateurmusiker*innen am Künstlerhaus Boswil erarbeiten 45 Musiker*innen in dieser Woche unter der Leitung von Anne-Cécile Gross ein Konzert, das es in dieser Orchesterbesetzung nur einmal geben wird.
Es ist schon etwas Spezielles, aber auch eine Herausforderung, wenn sich Amateurmusiker*innen für fünf Tage mit dem Ziel treffen, um unter der Leitung von Anne-Cécile Gross (Projektleiterin Künstlerhaus Boswil) sich in einem Orchester zu finden. Einstudiert werden die Ouvertüre zu «Iwan Sussanin» von Michail Glinka (1804 bis 1857), aus der Suite Nr. 4 «À Argenteau» und «Le Cèdre» von César Cui (1835 bis 1918), aus der Suite der Oper «Das Märchen vom Zaren Saltan», Akt I, von Nikolai Rimsky-Korsakow (1844 bis 1908) und «Petite Suite» von e Werke als Orchester in Einklang zu bringen.
Es ist ein Gemeinschaftswerk
Mit dabei ist Anne Battegay (Violine) schon zum dritten Mal als Profimusikerin, aber dieses Jahr hat sie zum ersten Mal die Verantwortung als Konzertmeisterin übernommen. Das bedeutet, dass sie gleichzeitig Stimmführerin des Register 1. Geige und die Verbindung zwischen Dirigentin Anne-Cécile Gross und dem
Anne Battegay
Orchester ist. Darauf angesprochen, hielt Anne Battegay im Gespräch fest: «Es ist keine Einzelleistung der Konzertmeisterin, sondern ein Gemeinschaftswerk basierend auf der Kooperation mit dem Leitungsteam und den Stimmführerinnen.» So habe sie sich auch sehr gefreut auf diese Woche an der Orchesterakademie, denn auf dieser gegebenen Basis werde es nicht zu einer Leistungsshow, sondern eine Entdeckungsreise zum gemeinsamen Orchester. Sie habe ein sehr gutes Gefühl, da alle Musikerinnen sehr gut vorbereitet eingestiegen seien und sich mit den Werken auseinandergesetzt haben. Man müsse aber berücksichtigen, dass sich die Teilnehmenden zum Teil zum ersten Mal begegnen und bis zum Konzert nur gerade eine Woche Zeit haben sich aufeinander einzuspielen und die Werke einzuüben.
Natürlich gebe es Unterschiede in der Arbeit mit Profi- und Amateurmusikerinnen, meinte Anne Battegay, aber letztlich sei es in einem Amateurorchester die gleiche Herausforderung wie in einem Profiorchester, einfach auf einem anderen Niveau. Daher sei es wichtig, dass man mit Gefühl, Verständnis und Empathie an den Aufbau gehe und jeden Einzelnen da abhole, wo er steht. Man dürfe nicht vergessen, dass Amateurmusikerinnen nicht jeden Tag Zeit haben zu üben und meistens dies noch für sich alleine tun müssten. «Es hat in dieser Arbeit gewisse Unberechenbarkeiten, aber die darf es an einer Akademie für Amateurmusiker*innen geben.» Sie sei aber überzeugt, dass auf der vorhandenen Grundlage ein Orchester entsteht, das mit seinen Interpretationen der anspruchsvollen Werke den Konzertabend zu einem wohltuenden Konzerterlebnis machen wird.
Richard Wurz
6. Oktober 2022
Bilder: Richard Wurz
Das Abschlusskonzert der Orchesterakademie für Amateurmusiker*innen am Künstlerhaus Boswil findet am Samstag, 8. Oktober um 19.30 Uhr in der Alten Kirche Boswil statt. Weitere Informationen unter www.kuenstlerhausboswil.ch