Ein Bilderrahmen in der Gasse, einen Moment innehalten, Gedanken aufnehmen und im Atelier Reussgasse das Gespräch finden – das ist für die Künstlerinnen Diane Rotach und Karin Köpfli-Fehlmann «Guckis» in Bremgarten.
Im Rahmen des Kunstmonats September ArtWalk in Bremgarten lancieren die Künstlerinnen Diane Rotach und Karin Köpfli-Fehlmann verteilt auf die ganze Bremgarter Ober- und Unterstadt ihr Projekt «Guckis» und laden die Menschen zu einer Entdeckungsreise mit Durchblick ein. Gleich zu Beginn der Gesprächsrunde machten die beiden Künstlerinnen klar, dass sie draussen keine Bilder aufhängen wollen, aber sich bemerkbar machen und so zu einem Austausch ins Atelier Reussgasse von Karin Köpfli-Fehlmann einladen. «Wir wollen die Leute abholen, unsere Denkwelt aufzeigen und ihre kennen lernen.»
Es ist nur ein Anstoss
Insgesamt werden 30 Bilderrahmen zu erkennen sein, die Gedanken auslösen oder einfach nur da hängen. Die beiden Künstlerinnen wollen einem auf einen Weg mitnehmen, den man aber selber bestimmen und auf dem man sich je nach Stimmung inspirieren lassen könne. Es sei ein Entdecken, was letztlich entstehe, wenn ein anderer Mensch durch die leeren Rahmen hindurchsehe und kleine Begebenheiten wahrnehme. Für sie seien solche Augenblicke des Sehens die Inspiration in ihrem Schaffen im Atelier. Natürlich brauche es dazu Achtsamkeit und Aufmerksamkeit, dafür entdecke man bereichernde Kleinigkeiten und den Ursprung des Gedankens. Einfach eine Anregung soll es sein, etwas behutsamer mich sich umzugehen und die überall vorhandenen Inspirationen im täglichen Umfeld des Alltags aufnehmen. «Wir wollen daher auf unserem ‹Gucki-Weg› die Menschen durch unsere Augen hindurch laufen lassen und zeigen auf was für sichtbare Augenblicke wir uns in unserer Arbeit einlassen.»
Leere Rahmen schaffen Kontakt
An den 30 verschiedenen Standorten würden sie keine Bilder ausstellen, erklären die beiden Künstlerinnen. Die Rahmen seien aber mit Sprüchen versehen und den Betrachter*innen soll es überlassen bleiben mit dem scheinbar leeren Rahmen umzugehen und was man machen könnte. Im Atelier sehe man auch nicht ein Bild vom Standort des Bilderrahmens, aber in einem gemeinsamen Gespräch könne man ein Bild entdecken. Es gehe ihnen darum, den Menschen ihren Arbeitsprozess aufzuzeigen und transparent machen, wie wertvoll ein genaues Hinschauen sein kann. «Wir wollen die Leute teilnehmen lassen an unserem Arbeitsprozess und ihnen unsere Freude und Begeisterung an unserer Arbeit mitgeben.» So soll der «Guckis-Weg» in Bremgarten etwas auslösen und aufmerksam machen, dass es verschiedene Blickwinkel und Sichtweisen gibt, man müsse sich nur einen Moment Zeit gönnen, dies wahrzunehmen.
Richard Wurz
31. August 2022
Bilder: Richard Wurz
Die Bilderrahmen sind an verschiedenen Standorten bei einem Rundgang durch die Stadt zu entdecken. Das Atelier Reussgasse, Reussgasse 22, Bremgarten ist jeweils Samstag und Sonntag von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Informationen unter www.karinkoepfli.ch
Informationen über den Kunstmonat September Bremgarten von ArtWalk unter www.artwalk-bremgarten.ch