Landschaft im Blickfeld der Kunst
Mit der Kunst habe er sich als Zeichenlehrer, Kunstvermittler und Kunstschaffender schon Zeit seines Lebens befasst und gemacht, erklärte Andreas Frick im Gespräch. Ein roter Faden in den vergangenen 30 Jahren seines Kunstschaffens sei sicher die Zeit und ihre Spuren gewesen. «Zu Beginn haben mich noch angedeutete Geschichten interessiert, heute sind es die Spuren, welche die Zeit hinterlässt.» Vor rund 20 Jahren habe er begonnen Berge und Lavaströme in grossen Landschaftszeichnungen festzuhalten und sich mit der Geschichte des Ortes, wo diese Landschaften waren, befasst. Dabei habe er sich mit der Geologie auseinandergesetzt, aber immer in einer Verbindung zwischen dem Sehenden und der Geschichte der Landschaft, hielt Andreas Frick fest. Es gehe ihm dabei um die Beschaffenheit und das Klima – zum Beispiel die ganze Landschaftsform, die ein Gletscher mache und für sich in Anspruch nehme.
Der Berg und seine Gletscherwelt habe ihn immer interessiert und fasziniert. Im Laufe seiner Arbeit habe er die Veränderungen verfolgt und betrachtet und sehe jetzt, was in diesen vergangenen 20 Jahren alles passierte. Er habe aber keine Lust jetzt noch einmal hinzugehen und dann Bilder nach dem Motto «Vorher – Nachher» zu zeichnen. Eine plakative Umsetzung des Themas interessiere ihn künstlerisch nicht, denn er wolle nicht die Situation heute und vor zwanzig Jahren vergleichen und dokumentieren, betonte Andreas Frick. «Mich interessieren immer noch im geologischen Sinn die grossen Zeiträume, die da sind und auf die heutige Existenz bezogen fast demütig – nicht wehmütig–machen.»
Andreas Frick
Kunst soll ein sozialer Ort sein
Mit seinem Schaffen wolle er für sich Klarheit bekommen und dann in einen Dialog mit anderen Menschen treten, denn Kunst könne Menschen zusammenbringen und sie dahin sensibilisieren ihre Wahrnehmung des Geschehens zu schärfen, erklärte Andreas Frick. «Ich habe keine Wahrheit gepachtet, aber ich kann einen Dialog mit den Betrachter:innen meiner Bilder auslösen», betonte er. Die Kunst solle nicht auf den Zug aufspringen wie zum Bespiel beim Thema Klimaveränderung, sondern sorgsam und sensibilisiert damit umgehen, denn es müsse mehr sein, als im Moment Eindruck zu machen, die Kunst müsse nachhaltig wirken. Daher sei ihm auch die Vermittlung und Mithelfen der Kunst Raum zu schaffen ein grosses Anliegen, damit Orte der Begegnungen, des Austausches und der Auseinandersetzungen möglich seien. «So können wir die Zeiträume und ihre Veränderungen wahrnehmen und sie verorten.»
Richard Wurz
25. Oktober 2023
Bilder: Richard Wurz
Die Ausstellung «Rolling Stones» im Singisen Forum Muri dauert bis 12. November und ist von Dienstag bis Sonntag von 11 bis 16 Uhr geöffnet. Weitere Informationen unter www.murikultur.ch