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Die Künstlerin Corina Rüegg in ihrem Atelier.
Kultur

Landschaft im Blickfeld der Kunst

Neun Künstler:innen thematisieren in der Ausstellung «Rolling Stones» im Singisen Forum Muri das Thema Landschaftsveränderung – im Gespräch die Künstlerin Corina Rüegg.
Datum: 20. Oktober 2023

Aus beruflicher Sicht sei sie Zeichnungslehrerin und Landschaftsarchitektin, hielt Corina Rüegg im Gespräch fest, aber es sei für sie immer klar gewesen, dass sie einfach Kunst machen wolle. Mit 30 habe sie dann herausgefunden, erklärte sie mit einem Lächeln: «Jetzt bin ich Künstlerin.» Das Interessante an der Kunst sei, dass man sich immer fragen könne, was es denn genau sei respektive was ist das, was man sehen könn(t)e. In ihrem Schaffen sei sie stets in Bewegung, um zu entdecken, zu beleben und so Themen wie Landschaftsveränderungen aufzunehmen und das fliesse einfach so in ihre Arbeit ein, hielt Corina Rüegg fest. Sie sei überzeugt, dass mit der Wahrnehmung und Sichtweise, die man verarbeite, zeigen könne, wie etwas sich verändere. «Man kann etwas sichtbar machen, das nicht sichtbar ist.»

«Wir bewegen uns endlos – es ist immer ein Versuch.»

Corina Rüegg

Ein umfassendes Raumgefühl
In ihrer Arbeit nehme sie an Materialien alles in die Hand, beziehe Oberflächen und Räume mit ein und nutze die Möglichkeiten des Videos, denn nur so können für sie bewegte und Bewegung auslösende Bilder entstehen. Das Raumgefühl sei nicht auf vier Wände reduziert, sondern nach aussen offen, um sich nach innen wieder finden zu können. So bewege sie sich in der ganzen Breite mit Respekt in der Landschaft und finde eine bewegte Landschaft als Ganzes mit ihren Steinen, Wasser, Licht und Wind. In ihrer Arbeit wolle sie nicht einfach abgezeichnetes übertragen, sondern die Arbeit soll letztlich das sein, was der Prozess zugelassen habe und es jetzt so ist –«man muss einfach bereit sein zu verstehen». Dabei sei ihr Ziel die Narration aus dem Bild herauszunehmen und nicht geschwätzig werden, denn die Geschichte müsse man selber einbringen.

Auf die rollenden Steine angesprochen, meinte Corina Rüegg, dass es gebe überall Steine gebe, man müsse nur bereit sie zu beachten. In einem Video habe sie während ihrem Atelieraufenthalt in Island die schwarzen Perles festgehalten, die sich mit den Füssen bewegen und spüren lassen und so immer wieder eine neue Sichtweise möglich machen. «Es war das Licht, das Wetter und die Steine, es stimmte alles überein und man lebte mit den Einflüssen des Lichts, dem Lichtwechsel.» Sie fügte an, dass sie noch vier Mal hingegangen sei und neue Aufnahme gemacht habe, aber es hat nie mehr so gestimmt wie beim ersten Mal. Beim Betrachten des Videos verlor man sich in der Vision, dass man es sollte spüren können wie die Steine sich bewegen. Angesprochen auf das stets in Bewegung zu sein und vieles zu bewegen, hielt Corina Rüegg klar fest: «Ich probiere immer wieder Neues und habe das Gefühl, es wird ein endloses probieren sein.»

Richard Wurz
13. September 2023
Bilder: Richard Wurz

Die Ausstellung «Rolling Stones» im Singisen Forum Muri dauert bis 12. November und ist von Dienstag bis Sonntag von 11 bis 16 Uhr geöffnet. Weitere Informationen unter www.murikultur.ch

 

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