Jidische Lieder und chassidische Geschichten mit Martin Bolliger im Kellertheater Bremgarten.
Jiddische Lieder sind in vielerlei Hinsicht einzigartig. Ihre Melodien bestehen aus slawischen, rumänischen und semitischen Elementen; die Texte erzählen von Liebe und Armut, vom religiösen Leben, von den bescheidenen Freuden und unermesslichen Leiden des ostjüdischen Volkes bis zu dessen Vernichtung in Hitlers Todeslagern.
Der Ursprung des Jiddischen liegt im Mittelalter. Immer wieder wurden die Juden in Ghettos eingesperrt und von der Aussenwelt isoliert. Sie sprachen zunächst das gleiche Mittelhochdeutsch wie die Christen. Anfangs des 16. Jahrhunderts verlagerte sich der Schwerpunkt des jüdischen Lebens wegen den vielen Verfolgungen nach Polen und in die Süd-Ukraine. Nach der Abtrennung vom deutschen Sprachraum entwickelte sich das Jiddisch zu einer echten Volkssprache. Die mittelhochdeutschen Dialekte blieben fast unverändert erhalten, dazu flossen mehr und mehr slawische, litauische, hebräische und aramäische Begriffe in die Sprache ein.
Der Chassidismus war eine Bewegung der armen, kleinen Leute. Die chassidischen Rabbis entstammten nicht gelehrten Dynastien. Sie erwarteten von ihren Schülern auch nicht Talmudgelehrtheit, sondern demütige Hingabe an Gott. In Jiddisch notierten die Chassidim die Wundergeschichten ihrer Rabbis. Die chassidischen Geschichten sind im Westen durch Martin Bubers Übersetzungen bekannt geworden.
Redaktion
17. Oktober 2022
Bild: zVg
«Mojeschele majn Frajnd» mit Martin Bolliger wird am Samstag, 22. Oktober um 20.15 Uhr im Kellertheater Bremgarten aufgeführt. Vorverkauf: Café Bremgarten, Marktgasse 20, Bremgarten, oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. Telefon 056 633 44 22. Weitere Informationen unter www.kellerter-bremgarten.ch