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Die Künstlerin Wanda Dufner nimmt die Besucher:innen in ihrer Ausstellung im Kunstfenster Freiamt «Ein Blick» mit auf eine Reise in die Welt der Comics.


home wanda dufner stehendIm Gespräch erinnerte sich Wanda Dufner, dass sie schon im Kindergarten gerne gezeichnet habe, aber nicht das, was man von mir wollte. Natürlich sei sie als Illustratorin offen in der Gestaltung, denn das Ziel sei, dass der textliche Inhalt und die Illustrationen miteinander in Verbindung treten können und so ein Ganzes entstehen kann, betonte Wanda Dufner. «Ich will letztlich etwas hinüber bringen können.» Sie habe in an der Hochschule Luzern Visuelle Kommunikation studiert. Das liege zwischendrin, denn es sei weder Grafik noch Kunst, erklärte sie. Sie wolle etwas darstellen, Texte bebildern und diese verständlich und lebendig machen. «Ich bekomme den Text und meine Auftraggeber bekommen die Bilder.» Nach der Hochschulzeit habe sie sich auf die Illustration von Büchern und Magazinen spezialisiert, so Wanda Dufner. Es seien vor allem zwischenmenschliche Geschichten, die sie illustriere. Das sei ein sehr intensiver Denkprozess, denn vielfach kenne sie die Person, Zeitepoche und den Ort, wo sich alles abspielt, nicht, sondern nur den Text.

Eintauchen in eine Geschichte
Die Kindheitserinnerungen im Buch «Hedwig ou la Pensée-Louve» der Autorin Véronique Emmenegger spielen sich in den 1970er Jahren ab und das Leben der 14-jährigen Laura im Buch «Viviendo al filo» der Autorin Vivian Mansour findet in Mexiko statt. Das sei jeweils ein intensives Eingehen auf den Text und sich die Lebensform und den Lebensort vorstellen zu können, erklärte Wanda Dufner, damit sie die Stimmung umsetzen könne. Die Bilder müssen ansprechen und mit dem Text verfangen sein, betonte sie, und dann habe sie auch noch einen künstlerischen Anspruch, dem sie genügen wolle. Jeder Auftrag sei wieder ein Neuanfang und sie müsse sich zurecht finden. «Ich muss kämpfen, um das Abenteuer bestehen zu können, denn zu Beginn weiss ich nicht woran ich bin.» Im ersten Moment nehme sie Abstand und manchmal sei sie Ideenlos, habe sie aber die Idee, dann bleibe sie dabei, hielt Wanda Dufner fest. «Die Auseinandersetzungen sind wichtig und Anregungen braucht es, aber wenn ich meinen Stil ändern, anpassen muss, würde ich es sein lassen.» Sie fügte aber gleich an, dass man bis jetzt ihren Stil und sie als Künstlerin akzeptiert habe, und das sei letztlich wichtig für sie.

«Ich muss in meiner Arbeit immer mich bleiben können.»

Wanda Dufner

Der Weg öffnet sich weiter
Die Illustrationen könne sie alle digital erarbeiten und brauche so kein Material wie Pinsel, Bleistift und Farben und auch keinen grossen Arbeitsplatz. Damit habe sie aber erst nach dem Studium begonnen, vorher aber alles von Hand gezeichnet, erklärte sie. Diese digitale Technik sei hervorragend, aber es fehle ihr der direkte Kontakt zum Material. Darum speichere sie ihre Illustrationen und Comics nicht nur, sondern drucke sie auch auf Papier.

Bei den Auftragsarbeiten müsse sie sich auf das Vorgegebene konzentrieren und sei dadurch thematisch eingeschränkt. Da sich in diesen Arbeitsprozessen nicht so frei fühle, mache sie einfach noch ohne Zwang, Druck und Vorgaben ihre eigenen Sachen. Das sei unter anderem ihr eigenes Magazin «Wandazin», das viermal jährlich erscheint. Sie designt aber auch Taschen, Jacken, Schals und Kleider und lässt die Objekte verarbeiten. «Es gibt die Modelinie ‹Wanda› und das Model sein, ist zur neuen Leidenschaft geworden», erklärte sie mit Stolz.

An der Ausstellung wird Wanda Dufner einen breiten und spannenden Einblick geben, wie mit Illustrationen Worte zu Geschichten werden und in welchem intensiven künstlerischen Prozess sie sich befindet.

Richard Wurz
1. April 2023
Bilder: Richard Wurz

Die Ausstellung «Wandazin» von Wanda Dufner im Rahmen des Kunstfensters Freiamt «Ein Blick» im Singisen Forum des Klosters Muri dauert bis 30. April und ist Dienstag bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Informationen unter www.murikultur.ch