Zwischen Einkauf und Besinnung ‒ der erste Adventssonntag und 3. Dezember hat es so in sich.
Die Adventszeit hat im Laufe der unzähligen Jahre einen starken Wandel durchlaufen. Eigentlich müsste man sagen, diese Zeit vor Weihnachten hat sich durch eine Vielfalt von Angeboten und Möglichkeiten so intensiv verändert, dass schon fast ein Druck entstanden ist, die Adventszeit vollumfänglich auszunutzen.
Der Begriff Advent ist in der lateinischen Sprache zu finden ‒ advenire, was Erwartung oder Ankunft bedeutet. So liegt einer der Sinne der Adventszeit in der Vorbereitungszeit auf Christus Geburt. Also sollte eigentlich diese Zeit der Besinnung und dem Nachdenken dienen. Diesem Grundgedanken wird sicher noch da und dort nachgelebt. Doch selbst schon die viel beachteten Adventsfenster sollten immer noch auffälliger und eindrücklicher sein ‒ zumindest im Vergleich zu den anderen Fenstern. In vielen Kirchen und Konzertsälen wird man beglückt mit dem einen speziellen Adventskonzert in den unterschiedlichsten Stilrichtungen. Und selbstverständlich treffen sich heute am ersten Adventssonntag viele Leute in den Einkaufsstrassen der Städte, bewundern da und dort die beleuchteten Gassen und Strassen. Dies stets begleitet vom Gedanken, ob denn alle Festessen bestens vorbereitet und organisiert und vor allem, ob man den Wünschen all jener gerecht wird, die sich mit einer Selbstverständlichkeit ein Weihnachtsgeschenk erwarten.
So wurde der einstige Gedanken der Erwartung und Ankunft in unserer hektischen Leistungsgesellschaft neu interpretiert. Es ist die Erwartung möglichst das gewünschte Geschenk zu erhalten gekoppelt an die Planung für das perfekte Zusammensein im Kreise der Lieben. Mit Verlaub sei der vielleicht zu bescheidene Wunsch eingefügt, dass möglichst viele Menschen den Aussen-Betrieb ein bisschen sein lassen können und sich die Zeit nehmen, das Leuchten der vier Adventskerzen gemeinsam zu erleben und zu geniessen.
Richard Wurz
3. Dezember 2017
Bild: Richard Wurz