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Weihnachtsmusik


home advent bettina liedNun ist es also so weit, auch die Weihnachtsmusik muss sich dem Gesetz von Corona beugen.

Ich muss es ehrlich zugeben, die letzte Verordnung des Bundesrates hat mich etwas auf dem linken Fuss erwischt. Trocken heisst es in der Medienmitteilung: «Singen ist ausserhalb des Familienkreises und der obligatorischen Schulen verboten, sowohl im Freien als auch in Innenräumen. Unter das Verbot fallen nicht nur Chöre, sondern auch das gemeinsame Singen in Gottesdiensten und bei gewissen Silvesterbräuchen, die mit Gesängen verbunden sind.»

Eigentlich ist das grundsätzlich gar nicht viel Neues. Laienchöre dürfen schon seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr gemeinsam Singen und Proben und doch bekommt diese Einschränkung gerade in Zusammenhang mit Weihnachten eine ganz neue Bedeutung.

Da geht man in den Gottesdienst an Heiligabend und darf nicht einmal mehr in das gemeinsame «Stille Nacht, heilige Nacht» einstimmen? – Da kann ich mir den Besuch des Gottesdienstes auch gleich sparen. Ausser, die Kirchgemeinde engagiert einen wahnsinnig grossartigen Sänger oder Sängerin, denn unter diesen Umständen kann der Besuch zu einem wahren Genuss werden. Die professionellen SängerInnen dürfen nämlich nach wie vor auftreten. Doch ein Gottesdienst ist kein Konzert und so ist die Chance wohl eher gering, dass man ein sängerisches Highlight geboten bekommt. Da muss man sich wohl eher auf die Macht des Wortes verlassen und dieses verinnerlichen.

Doch vielleicht hat die ganze Sache doch etwas Gutes. Dadurch, dass man in der Familie noch singen darf, holt vielleicht der eine oder andere das alte Gesangsbuch der Grossmutter oder des Grossvaters hervor. «Stille Nacht, heilige Nacht», «Oh du Fröhliche» und «Alle Jahre wieder» seien wärmstens an's Herz gelegt. Etwas anspruchsvoller wird es dann mit «Ihr Kinderlein kommet», «Leise rieselt der Schnee» oder «Es ist ein Ros‘ entsprungen» und in der Königsdisziplin befindet man sich mit «In dulci jubilo», «Herbei oh ihr Gläubigen» oder «Maria durch den Dornwald ging».

Noch haben Sie alle Zeit. Wagen Sie sich an die Herausforderung und lassen Sie an diesen Weihnachten wenigsten zu Hause die Lieder klingen.

Bettina Leemann
11. Dezember 2020
Bild: Bettina Leemann

 
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