Mit Liebe …
Über längere Zeit diskutierten wir im Familienkreis und mit Freunden immer wieder das leidige Mohrenkopf-Thema, das diesen Herbst besonders im Freiamt eine spezielle Brisanz erhalten hatte. Wir suchten nach alternativen Bezeichnungen für eine unserer Lieblingsschleckereien, ohne auf einen grünen Zweig zu kommen. Bei «Schaumküssen» oder «Schoggichopf» macht es einfach nicht Klick.
Bis eines Abends eine Arbeitskollegin ihren Mantel anzog und sich mit den Worten verabschiedete: sie gehe nun Mohrenköpfe für den ersten Kindergartengeburri ihrer Tochter dekorieren. Als eher unbegabte Kampfbäckerin für Kindergeburtstage liege ihr das Verschönern von Bestehendem besser. Etwas irritiert fragen wir zurück: aber sie wisse doch, dass mann/frau dieses M-Wort nicht mehr verwenden wolle?
Da hätten wir etwas missverstanden, meinte sie. Ihre Tochter kenne den Ausdruck gar nicht, weshalb das für sie – seit sie sprechen könne – immer Amorechöpfe gewesen seien. Seither verschenken wir mit viel Freude Amorechöpfe oder essen sie mit Lust und einem grossen Schmunzeln gleich selber.
Fröhliche Weihnachten und con amore!
Anna Stöcklin und Martin Hufschmid,
«pot au feu», Fischbach-Göslikon
14. Dezember 2020
Bild: Martin Hufschmid