Einsam und alleine treibt ein Holz durch das Wasser und sucht sich seinen Weg.
Wohin die Reise wohl gehen mag? Was erwartet das Holz am Ende? Erreicht es die Weiten des Meeres und wird als Schwemmholz irgendwann wieder an eine fremde Küste gespült oder landet es im Rechen eines Kraftwerkes, wird dort herausgefischt und entsorgt? Eines ist sicher dieses Holz schwimmt nicht einfach schön brav mit dem Strom, sondern bietet Widerstand. Mit seiner skurrilen und sperrigen Form sammelt es andere im Wasser treibende Fremdkörper, bleibt vielleicht selbst immer mal wieder hängen. Bietet dem stetig fliessenden Wasser Widerstand und verändert dabei wohl auch immer wieder seine Form. Trotzdem hat dieses Holz eine beneidenswerte Eigenschaft, die uns Menschen immer mal wieder verloren geht. Es schwimm t, bleibt obenauf und kann sich manchmal einfach treiben lassen. Ab und zu sollten wir uns wohl ein solches Holz zum Vorbild nehmen und uns einfach einmal treiben, vom Strom ‒ dem Fluss des Lebens ‒ mitnehmen lassen und darauf vertrauen, dass wir, wie das Holz im Endeffekt immer, obenauf schwimmen werden.
Bettina Leemann
16. Dezember 2017
Bild: Bettina Leemann