Was denn noch?
Haben Sie schon alles eingepackt, verschickt, vorbereitet, damit die Feiertage so richtig feierlich über die Runde gehen können? Wissen Sie schon was Sie kochen, verschenken, wie Sie feiern? Noch nicht? Dann wird es aber höchste Zeit, dass Sie endlich in die Gänge kommen und sich ernsthafte Gedanken darüber machen, wie es denn auch in diesem Jahr besinnliche Weihnachten werden kann.
Das ist überhaupt nicht nötig, Sie mögen keine besinnliche Weihnachten, sind nicht religiös und überhaupt ist das alles doch reiner Kommerz? Ja, das mag wohl wahr sein und Weihnachten und die Adventszeit in der Familie sind auch schon lange nicht mehr, was sie einmal waren. Mal abgesehen von der Tatsache, dass der Schnee und die Kälte bis dato mit grandioser Abwesenheit glänzen. In den Schulen bis zum vorletzten Schultag noch Prüfungen geschrieben werden müssen. Am letzten Tag kann dann vielleicht noch Weihnachten gefeiert werden. Aber bitte nicht zu christlich, also keinen Tannenbaum, keine Weihnachtslieder, aber vielleicht ein Schöggeli und natürlich einen Weihnachtsfilm, denn dann sind die Kinder zufrieden und stellen keine anspruchsvollen Fragen. Mit diesen will man sich nämlich so kurz vor der wohlverdienten Pause nicht mehr beschäftigen müssen.
Auch in den Büros geht es in den letzten Tagen vor Weihnachten noch hektisch zu und her. Die Vorbereitungen für den Jahresabschluss laufen auf Hochtouren. Die Feiertage liegen in diesem Jahr mehr oder weniger günstig, so dass man mit etwas Geschick und dem Einsatz von wenigen Ferientagen oder Überstunden gut zwei Wochen frei machen kann. Dazwischen verabredet man sich noch zu einem kleinen Weihnachtsapéro mit den ArbeitskollegInnen, denn schliesslich muss man auf die Feiertage anstossen. Einkaufen kann man auch in diesem Jahr bis in die letzten Sekunden. Die VerkäuferInnen werden nicht gefragt, sondern zur Arbeit einfach eingeteilt, schliesslich muss man als arbeitendes Volk einmal die Gelegenheit haben, für das Weihnachtsmenu einzukaufen.
Nun denn so könnte man meinen sind alle zufrieden. Wenn da nicht die leise Hoffnung wäre, dass es doch wenigstens in diesem Jahr so etwas wie Weihnachtsstimmung und frohe Erwartungshaltung auf das, was das Christkind wohl bringen mag, geben würde. Ein Fest im Kreis der Lieben, einfach mit Zeit füreinander und ohne Druck. Ein Fest mit leuchtenden Augen, fröhlichem Lachen und ernst gemeinten Dankesworten. Nun denn die Hoffnung stirbt nie und in diesem Sinne lassen Sie sich nicht zu sehr unter Druck setzen. Die Feiertage kommen so oder so und etwas Ruhe haben wir alle verdient.
Bettina Leemann
16. Dezember 2019
Bild: Bettina Leemann