Die Zeit zum Basteln ist gekommen.
Können Sie sich noch erinnern, werte LeserInnen, wie Sie als Kinder in der Weihnachtszeit ganz besonders viel gebastelt haben?
In meiner Erinnerung hat sich die Adventszeit eingegraben als die Zeit, bei der Basteln ganz besonders wichtig war. Es ging dabei nicht einfach darum eine Adventsdekoration herzustellen und damit das Haus besonders zu schmücken, sondern es ging vielmehr darum, für die Grosseltern und Gotte und Götti Weihnachtsgeschenke zu fabrizieren. Für meine Mutter war dies immer eine grosse Herausforderung, denn schliesslich mussten da Geschenke gebastelt werden, die zum einen sinnvoll zu nutzen waren und zum anderen nicht einfach als Staubfänger irgendwo in einem Regal landeten. Hinzu kam, dass die Herstellung mit einem vernünftigen Zeitaufwand und dem Geschick der Kinderhände angepasst sein musste.
Damals vor vielen Jahren konnte ich die Leistung meiner Mutter wohl kaum abschätzen. Inzwischen selbst zur Mutter geworden, stehe ich vor derselben Herausforderung. Denn auch meine Kinder sollen nicht einfach an Weihnachten Geschenke auspacken, sie sollen auch lernen, dass nicht nur genommen, sondern auch gegeben werden soll. Gar nicht so einfach, denn man will ja auch nicht jedes Jahr dasselbe schenken. Man möchte innovativ sein und Sinnvolles verschenken. Dies muss aber auch zu einer Zeit umgesetzt werden, in der die Kinder aufgrund der Dunkelheit und der Kälte zwar wieder vermehrt im Hause und gleichzeitig in der Schule mit Hausaufgaben und Prüfungen stark gefordert sind, so dass wirkliche Freizeit eher Mangelware ist. Haben dann die Kinder noch ein Hobby, wird es noch schwieriger Freiräume zu finden, in denen sie sich kreativ austoben können. Als zusätzliche Erschwernis gesellt sich dazu, dass die Kinder oftmals unter Zeitdruck nicht wahnsinnig viel Lust haben, etwas Sinnvolles herzustellen. Wenn man allerdings bereits in den Sommermonaten die Idee hat, Geschenke zu basteln, dann ist das Interesse auch nicht gerade berauschend, denn Weihnachten ist dann noch so weit, dass Gross und Klein keine Lust verspürt sich damit auseinanderzusetzen.
So sei auch in diesem Jahr der Countdown gestartet. Bis Weihnachten sind es noch 23 Tage. Also Scheren, Kleber, Papier, Buntstifte, Nadel und Faden auspacken und loslegen.
Bettina Leemann
2. Dezember 2019
Bild: zVg