Nun geht der Blick immer öfters gegen den Himmel.
Den Kopf in den Wolken haben oder ein Hansguck in die Luft zu sein, in diesen letzten Tagen vor Weihnachten ein absolut legitimes Verhalten. Zum einen stösst man ein Gebet gegen den Himmel, man möge doch rechtzeitig vor Weihnachten alle Geschenke organisiert, die Guetzli gebacken und die Weihnachtsmenüs zusammengestellt haben. Zum anderen wünscht man sich etwas von der Ruhe und Besinnlichkeit von da «oben» nur ein ganz kleines Stückchen hier unten auf der Erde.
Der Stern möge erscheinen und einem mit dem Geist von Weihnachten erfüllen. Doch der Stern, wie er vor mehr als 2000 Jahren den Sterndeutern aus dem Morgenland erschienen ist und ihnen ein grosses Wunder ankündigte, dieser Stern wird nicht mehr erscheinen ‒ da mögen wir den Blick noch so sehnsüchtig gegen den Himmel wenden. Die Wunder hier unten auf der Welt müssen wir schon selbst vollbringen und für mehr Gerechtigkeit und Frieden sorgen.
Vielleicht aber hilft der Blick gegen den Himmel doch ein kleines bisschen. Ein Phänomen, das nämlich der federleichten und leise zu Boden rieselnden Flocken, das liegt nicht in unseren Händen.
Bettina Leemann
20. Dezember 2017
Bild: Bettina Leemann