Dieser Tag ist traditionell der heiligen Barbara gewidmet.
Die junge Frau starb den Tod einer Märtyrerin, weil sie ihr Leben ganz dem christlichen Glauben verschreiben wollte und sich daher weigerte den heiligen Bund der Ehe einzugehen. Ihr Vater war darob so enttäuscht, dass er sie erst in einen Turm sperrte und später gar enthauptete. Die Legende besagt, dass sich im Kleid von Barbara ein Zweig verfangen hatte, den sie im Turm in ihr Wasserglas stellte und der bis zu ihrem Tod schliesslich ausgetrieben hatte.
Aus diesem Grunde stellt man heute noch Blütenzweige ins Wasser und hofft, dass sie bis zu Weihnachten Blüten tragen. Voraussetzung, dass es funktioniert ist allerdings, dass die Blütenknospen eine Frostnacht überdauert haben, denn nur dann erwacht die Natur bei Wärme- und Wasserzufuhr zu neuem Leben. Nur was einmal scheinbar tot war, besitzt die Kraft, zu neuem Leben zu erwachen. Das ist eine Einrichtung in der Natur, von der wir Menschen uns ab und zu ein Stück abschneiden könnten.
Für eine Überzeugung bis in den Tod zu gehen, das verlangt viel Mut und Gottvertrauen, an der es in der heutigen Zeit oftmals mangelt. Nur zu gerne geben wir auf, ändern unsere Meinung, sind flexibel und passen uns an. Ein gesundes Mass an Sturheit und Reibungsfläche macht das Leben aber erst richtig spannend.
Bettina Leemann
4. Dezember 2017
Bild: Bettina Leemann