Geschenke sind ein Muss in dieser Zeit … aber was?
Die immer wieder geäusserte Abmachung «Keine Geschenke» trifft ja eigentlich nicht zu, denn man will doch gerne anderen eine Freude machen ‒ natürlich mit dem selbstlosen Gedanken, dass man schon auch gerne Geschenke entgegen nehmen würde, wenn es denn dringend notwendig sei. Festgehalten sei grundsätzlich, dass man Selbstgemachtes immer verschenken darf, selbst dann, wenn es nicht zwingend brauchbar ist. Fast auf sicher geht man, wenn man Bücher- oder Kinogutscheine verschenkt, bei Theater- oder Konzertgutscheine ist schon ein bisschen Vorsicht geboten. Was man besser unterlassen sollte, sind Gutscheine für das Fitnesscenter oder eine Schönheitsoperation. Dies könnte falsch verstanden werden und würde möglicherweise negative Beziehungsspuren hinterlassen. Seien Sie auch zurückhaltend beim Verschenken eines Helikopterfluges, einer River Rafting-Fahrt oder für eines Bridge Jumpings. Bevor Sie als letzten Ausweg aus dem Geschenke-Dilemma eine Geldüberweisung an irgendeine Institution wählen, könnten Sie ja bei der Suppenausgabe für Obdachlose helfen oder vor Ort beim Glühweinausschenken an die Bevölkerung. Damit Sie jetzt nicht noch mehr in Stress geraten, der Versuch eines etwas versöhnlichen Geschenkvorschlages. Wie wäre es, wenn Sie einfach Zeitgutscheine verschenken würden. Das heisst, Sie haben jede Woche so ein bis zwei Stunden einfach Zeit für einen anderen Menschen zum Plaudern, Spazieren oder so ‒ und da Sie ja auch Freude haben wollen, schenken Sie sich doch selbst einen solchen Gutschein, damit sie einfach einen Moment Zeit nur für sich haben.
Richard Wurz
9. Dezember 2017
Bild: Richard Wurz