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Das passende Format oder genügend Format zu haben, ist nicht immer eine einfache Sache.

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Kürzlich ist es mir wieder einmal passiert, dass ich ein Dokument ausdrucken wollte, und dieses einfach nicht passend aus dem Drucker kam. Dieser weigerte sich standhaft, das einseitige Dokument, eine Tabelle, auf einer Seite auszudrucken. Stattdessen bekam ich immer noch eine zweite Seite nachgeliefert, die dann praktisch ohne die vorhergehenden Spalten im luftleeren Raum stand. Ich stand nun vor der Wahl, entweder meinem Drucker beizubringen, dass er das Dokument wohl oder übel im Querformat drucken sollte oder aber, ich nahm nach guter Väter Sitte einen Klebestreifen und bastelte die zwei Seiten aneinander. Nun ist es, glaube ich, an dieser Stelle nicht weiter relevant, für welche der beiden Lösungen ich mich entschieden habe.
Allerdings brachte mich dieser Umstand dazu, darüber nachzudenken, wie oft denn unser eigenes Format nicht passt und entsprechend angepasst werden muss. Tagtäglich sind wir im Umgang mit unseren Mitmenschen dazu aufgefordert, uns anzupassen, quasi unser Format zu ändern. Die einen beherrschen dieses Spiel besser, können ganz selbstverständlich wie ein Chamäleon die Farben wechseln. Andere dagegen tun sich schwer und erwarten, dass sich ihre Umwelt ihrem Format anpasst.
Eigentlich ist der Umgang mit beiden Arten von Menschen nicht besonders einfach. Während man bei dem einen nie so recht weiss, woran man denn tatsächlich ist, weiss man das beim anderen ziemlich schnell. Derjenige ist ja nicht bereit, von seinem Standpunkt abzurücken und sein Format zu ändern. Beide haben allerdings eigen, dass sie eigentlich von mir erwarten, dass ich mich ihnen und ihren Gepflogenheiten anpasse. Und wer passt sich dabei mir an? Muss ich mich immer bis zum Letzten verbiegen, damit mein Format, meine Bedürfnisse kompatibel sind mit den anderen. Nein, verstehen sie mich nicht falsch, ich bin kein Verfechter des Egoismus, aber wie sagte kürzlich ein Bekannter von mir: «Zum Schluss sind wir uns selbst immer die Nächsten.» Daraus folgerte ich, dass eine gesunde Portion Egoismus nicht negativ auf meine Mitmenschen auswirken soll, aber durchaus einen positiven Effekt haben kann und alle gemeinsam weiterbringt. Sich immer anzupassen ist auf die Dauer sehr anstrengend und auch nicht unbedingt gesund. Allerdings sind wir in unserer Alltagswelt schon dazu aufgefordert, dass wir unser Format immer mal wieder anpassen, damit wir nicht ganz unkompatibel werden ‒ denn spätestens dann, so vermute ich, wird das Leben ganz schön einsam.

Bettina Leemann
14. Juni 2017
Bild: zVg

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