Vom Warten … zwischen Zuckerteig und Kuchenblech
Alle Jahre kurz vor Weihnachten bricht die hohe Zeit des Backens an und das Backfieber grassiert in allen Stuben. Dieser Duft – einfach himmlisch! Doch Backprofis wissen, dass zwischen den einzelnen Arbeitsschritten bis zum feinen, genussreifen Guetzli immer wieder Warten angesagt ist. Also warten wir…
Warten? Aufs Christkind? Es gab Zeiten, da glaubten die Kinder daran. Damals gabs auch noch die Heinzelmännchen, worauf man wartete, danach die Mainzelmännchen, dann folgten Super-Mario, Tamagotchi, Furby und wie all die kreativen Figuren heissen. Heute vermögen menschliche Roboter mit künstlicher Intelligenz unsere Wünsche abzulesen, noch bevor sie in unseren Köpfen entstehen. Oder gibt es eine logische Erklärung für Black Friday, Cyber Monday oder wie die billigen Tage heissen?
Warten? Das Warten hat uns längst überholt. Bevor die Wartefrist aufs Christkind verstrichen ist, stolpert schon der Osterhase über grünblättrige Tannenzweige. Na gut, vielleicht wars der Schneehase – und trotzdem: der österliche Kollege ist in Lauerstellung und wartet bereits im hinteren Regal.
Bald schon hat das Warten seinen finalen Höhepunkt erreicht: das Christkind kommt! Noch schnell wollen wir uns besinnen und bei Kerzenschein und Guetzliduft die Zeit vergessen. Als Vorsichtsmassnahme sei empfohlen, zum Warten den Timer zu richten. Die Guetzli im Ofen sind sehr empfindlich und könnten ganz schnell zu streng duften… Frohes Warten!
Theres Honegger
Schulverwaltungsleiterin, Bremgarten
13. Dezember 2018
Bild: Theres Honegger