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Stolz ein Esel zu sein


home tab advent eselGerade in dieser hektischen Zeit des Einkaufs, der Vorbereitungen und der Verzweiflung, ja nichts zu vergessen, führt man sich vielleicht nicht ganz so passend auf, wie andere sich das wünschen. Und dann fällt ihnen nichts mehr ein, als zu sagen «Du Esel, kannst du nicht aufpassen». Das ist mir, ich gestehe es aufgrund meines Unvermögens mich in allen Kleinigkeiten korrekt zu bewegen, erst kürzlich geschehen. Im ersten Moment war ich sauer, dann empört und dann ging ich fast gekränkt meines Weges. Zu Hause angekommen, besann ich mich eines Besseren, nahm ein altes Bilderbuch aus meiner Kindheit hervor und genehmigte mir in Ruhe beim Geniessen des Buches ein Gläschen Wein. Die hervor genommene Weihnachtsgeschichte beruhigte mich und ich bewunderte die schönen Bilder der Krippe mit den Hirten, Königen, Maria und Josef und dem Messias in der Krippe ‒ und was entdeckte ich, einen Esel. Das wollte ich genauer wissen und fand Erzählungen, die von den Herren berichten, die nicht auf einem Pferd, sondern stolz auf einem Esel daher geritten kamen ‒ und wenn alles Überlieferte seine Richtigkeit hat, was ich jetzt einfach annehme, dann soll Gottes Sohn «hoch zu Esel und nicht zu Ross» in Jerusalem eingezogen sein.

Mit Verlaub ziehe ich nun den Schluss daraus, dass jene Leute, die mit «Du Esel» ihrem Unmut Ausdruck verleihen und den anderen im wahrsten Sinn des Wortes beleidigen, sich der Bedeutung und der Würde eines Esels nicht bewusst sind. Sie realisieren wohl nicht, dass sie mit ihrem Schimpfwort eigentlich einen Beteiligten am Geschehen in der Weihnachtskrippe beleidigen.

Sollte also auch Ihnen, liebe LeserInnen, einmal ein anderer sagen «Sie Esel», dann geben sie mit einem Lächeln einfach zur Antwort: «Im Gegensatz zu Ihnen, war ich damals vor Ort dabei.»

Richard Wurz
17. Dezember 2018
Bild: zVg

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