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… kommt in diesem unserem Lande bezüglich Staatshaushalt die Wahrheit ans Licht.


home tab olympBis vor wenigen Wochen musste man sich anhören, dass eine AHV-Reform keinesfalls finanzierbar sei. Es sei auch nicht angebracht, dass man die ArbeitgeberInnen und ArbeitnehmerInnen noch mit höheren Beiträgen zur Finanzierung belange ‒ und man könne die jüngere Generation nicht noch mehr belasten. Man lässt sie lieber im Ungewissen, wie lange sie denn effektiv einmal arbeiten müssen, sofern sie denn noch zu späterer Zeit eine Arbeit finden. Und wie sie letztlich ihren Lebensunterhalt im Alter finanzieren sollen, überlässt man auch ihnen. Von der steten Mehrbelastung des Einzelnen durch die Gesundheitskosten sei hier schon gar nicht die Rede. Und mit der grössten Selbstverständlichkeit wird überall im Bildungs- und Sozialwesen gespart, weil der Bund und die Kantone längst kein Geld mehr zur Verfügung haben.
Dass dies eigentlich alles nur ein politisches Geplänkel und Machtspiel ist und es keineswegs an den finanziellen Mitteln fehlt, weiss man sehr zur Beruhigung seit einigen Tagen. Am Schweizer Himmel leuchtet das olympische Feuer ‒ Sion 2026. Alles schön verteilt auf verschiedene Regionen und im Bereich der Infrastrukturen müsse sozusagen fast nichts Neues erstellt werden. Ja, und solche Spiele seien für die ganze Schweiz nur von Vorteil, bringen sie doch wirtschaftlichen und touristischen Aufschwung. Man sieht sich schon als das grosse Vorbild, wie man eine Olympiade zugunsten der Bevölkerung und des Sports sauber organisieren kann ‒ nicht wie andernorts.
Der positive Aspekt, dass Sion 2026 angestossen wurde, ist nicht in erster Linie die Sport- und Tourismusförderung, sondern dass der Bund locker eine Milliarde Franken einfach so freistellen kann. Das regt die Fantasie an und man ist geneigt das altbekannte Milchbüchlein hervor zu nehmen und mit Zahlen zu jonglieren. Die wahrscheinlichen Mehrkosten zu Lasten von Bund und Kantonen sollen gar nicht einkalkuliert werden. Alleine die Vorstellung, man würde dieses gemäss Bundesrat vorhandene Geld auf alle Kantone mit einer Laufzeit von zehn Jahren verteilen, dann wäre ein grosser Teil der nicht finanzierbaren Kosten für das Bildungswesen grösstenteils gedeckt. Mit Verlaub könnte man sogar sagen, dass man langfristig gedacht und etwas für unser Land getan habe.
Liebe LeserInnen, ich will mich gerne für meine Dreistigkeit entschuldigen, dass ich einen solchen Vergleich anstelle. Eine Olympiade ist ein grosser Event, mit dem man sich brüsten kann. Das Bildungswesen ist dagegen eine langwierige Knochenarbeit für alle Beteiligten und niemand kann sich eine Goldmedaille umhängen. Dafür erhalten Kinder und Jugendliche wirklich eine solide Basis, um ihr Leben eigenständig zu gestalten und den Staat später finanziell mittragen zu können.

Richard Wurz
29. Oktober 2017
Bild: zVg

 

 

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