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Jetzt sieht man sie überall wieder! Die Gitterbehälter an den Strassenrändern, aufgestellt von den Landwirten.


home tab quer AbfallKaum sind die ersten schönen Tage da und die Nächte mehr nicht mehr ganz so kalt, dann zieht es die Menschen nach den dunklen Wintertagen ins Freie. Man trifft sich zum Spazieren, Wandern, Grillieren an einem schönen Plätzchen in der Natur und geniesst das Leben. Dagegen ist im grossen und ganzen gar nichts einzuwenden, aber die Ordnung, die mancherorts hinterlassen wird, bringt mich manchmal schon zum Nachdenken. Nach einem schönen Wochenende findet man da am lauschigen Waldrand nicht nur verkohlte Fleischreste, die man nicht mehr essen mochte, sondern des öfteren auch Glasscherben, weil die Bierflasche aus Unachtsamkeit zu Bruch ging ‒ oder weil man aus Blödsinn austesten musste, ob sie denn wirklich zerbricht, wenn man sie auf den Stein wirft. Von dem vielen unappetitlichen Plastikmüll, den ganzen Verpackungen oder den Aludosen gar nicht zu sprechen. Wer diesen Abfall wieder aufräumt scheint dabei keinen zu interessieren. Dass dieser Unrat nicht nur unappetitlich anzusehen ist, sondern auch für viele Wildtiere zur Falle werden kann und für böse Verletzungen sorgt, das scheint auch nur wenige zu interessieren. So lässt man einfach liegen was man nicht mehr braucht oder wirft es unterwegs gar aus dem fahrenden Auto. Entlang den Strassenrändern trifft man aus diesem Grund immer häufiger auf Gitterbehälter. In denen sammeln die betroffenen Landwirte den Müll, den sie stattdessen im Gras für ihr Vieh hätten. Klein gehäckselt durch die Mähmaschine ist der Müll nicht mehr sichtbar, kann aber in den unterschiedlichen Mägen für böse Verletzungen und gar zum Tode führen. Ob sich dies die MüllverursacherInnen tatsächlich auch bewusst sind. Ich denke hier geht es vielmehr nach dem Prinzip: «Aus den Augen aus dem Sinn». Ob so viel Gleichgültigkeit stellt sich mit dabei tatsächlich die Frage – ist das wirklich Zivilisation?
Dabei hätte ich da einen ganz konstruktiven Vorschlag. Früher haben die Vereine ihre Vereinskasse mit dem Sammeln von Papier aufgebessert. Wenn man jetzt ein ähnliches System aufbauen würde für den Müll an den Strassenrändern, dann könnte eine ganze Reihe von Leuten davon profitieren. Zum einen hätten wir saubere Strassenränder und Picknickplätze, zum anderen hätten die Vereine wieder mehr Geld in der Kasse. Auch das schlechte Gewissen wäre um einiges geringer, denn mit dem achtlosen Wegschmeissen des Mülls, würden wir ja indirekt etwas Gutes tun und schliesslich ist ja der Mensch immer sich selbst der Nächste. Vielleicht würde aber mit der Zeit der Druck auf die achtlosen EntsorgerInnen doch zu gross. Dann müssten wir uns allerdings ein neues Sammelsystem für die Vereine einfallen lassen, da die Schweiz aber von sich behauptet, gerade in dieser Disziplin Weltmeister zu sein, sollte uns das nicht allzu schwer fallen. Vielleicht wird irgendwann einmal der Datenmüll auf unseren Computern und Smartphones von «Freiwilligen» eingesammelt und entsorgt.

Bettina Leemann
21. Mai 2018
Bild: zVg
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