Der Detailhandel pusht das Kaufverhalten und fördert sich selbst, wohin auch immer.
Das ist Nostalgie pur, die Zeit, als frau und mann sich noch darauf einstellen konnte, wenn der Detailhandel und die Warenhäuser zum Ausverkauf riefen … und man sich freuen konnte, ein Schnäppchen zu ergattern. Nun schlagen sie uns seit Jahren die Rabatte so um die Ohren, dass man den Eindruck erhalten könnte, die Preise seien von Beginn zu hoch angesetzt. Respektive der Rabatt einkalkuliert, respektive die HerstellerInnen der Artikel verdienen immer weniger bis gar nichts mehr. Nun wurde ja mit Erfolg der Black Friday eingeführt. Es soll der grösste Shopping-Event des Jahres sein, das heisst, er wird als der umsatzstärkste Freitag des Jahres angepriesen. Sozusagen der vorgezogene Weihnachtseinkauf. Allerdings sind dieses Jahr die Lohnkonten gefordert, denn er findet am Freitag, 23. November, statt, also vor der Lohnauszahlung und wird so wohl das Dezemberbudget arg belasten. Nun haben aber noch intelligentere oder clevere Geschäftsleute aus China den Single's Day übernommen, an dem die Detailhändler wieder tief in die Rabattkiste greifen und die KonsumentInnen so zum übermässigen Einkauf verlocken wollen. Sie sind ein bisschen im Vorteil, denn er findet am Sonntag, 11. November statt. Folglich könnte es durchaus sein, dass der Geldbeutel respektive das Konto noch gewisse Reserven aufweisen. Allerdings kann dies nur Online genutzt werden, denn am Sonntag bleiben die Geschäfte geschlossen.
Also liebe LeserInnen, machen Sie sich auf die Socken, notieren Sie die Einkaufsliste und vergrössern Sie notfalls die Ablageflächen in Ihrem Haushalt. Und machen Sie sich keine Sorgen, wenn die Detailhändler dann nach Weihnachten über einen schlechten Umsatz jammern, Sie haben sich ja bereits eindecken können.
Ich habe einerseits ein müdes Lächeln über diesen mit Rabatten angekurbelten Konsumwahn, andererseits aber kann der 11. November keinesfalls ein Single's Day sein, denn dieses Datum ist seit Jahrzehnten für ein weit wichtigeres Ereignis längst reserviert. Ich selber bleibe daher nostalgisch oder ein «Ewiggestriger», überlasse die Kaufwut den anderen und lasse die Fasnacht hoch leben, denn am 11.11. ist um 11 Uhr Beginn der Fasnacht … und bitte ohne Onlineverbindung.
Richard Wurz
30. Oktober 2018
Bild: zVg