Die Statistik macht es deutlich ‒ Frau und Herr Schweizer brauchen ein Haustier.
Natürlich sei nicht in Frage gestellt, dass die zwischenmenschlichen Beziehungen weitesgehend, mehr oder weniger, bestens verlaufen. Aber irgendwie scheint das Haustier einen Anteil dazu zu leisten, wenn nicht sogar eine kleine Lücke im Alltag des Einzelnen zu füllen. Dem sei auch nichts entgegen zu halten, obwohl man sich wünscht, die BesitzerInnen von Haustieren würden berücksichtigen, dass es tatsächlich auch Menschen gibt, welche nicht zwingend mit den Gepflogenheiten einzelner Tiere zu Rande kommen. Das führt dann zu Diskussionen, die bis zu nachbarschaftlichem Gezänke führen können, wenn es um die Haltung von Haustieren geht, denn das Zusammenleben der BewohnerInnen mit oder ohne Haustier verläuft nicht immer einfach. Da wären unter anderem die Geruchsbelästigungen, die entlaufenen Katzen oder liegen gelassener Schmutz, die unerfreuliche Nachbarsgespräche auslösen können.
Diesen Vorgaben und Vorkommnissen in der Haustierhaltung soll jetzt und hier nicht bis ins Detail nachgegangen, die Fragen nach dem warum und wieso weggelassen werden. Auch ein Blick in die Statistik kann dies nicht erklären, aber zumindest hellhörig machen, wo die Ursachen liegen könnten. So lebt in jedem dritten Haushalt der Schweiz mindestens ein tierischer Mitbewohner. Gesamtschweizerisch betrachtet sind es rund 1.6 Millionen Hauskatzen, je rund 500′000 Hunde und Kaninchen und Hasen, fast 450′000 Vögel und rund 300′000 Nagetiere und gleich viel Reptilien und Schlangen. Die Spitze führen mit rund 4.5 Millionen die Zier-Fische in Aquarien und Gartenteichen an. Das sind rund 7 Millionen Haustiere bei rund 8 Millionen EinwohnerInnen ‒ eine eindrückliche Zahl.
Leider sagt die Statistik nichts darüber aus, warum denn Herr Schweizer ausgerechnet eine Schlange halten muss, Frau Schweizer einen Wellensittich. Sind die Fische im Gartenteich gar als Freizeitaktivität für die Hauskatze gedacht, die bestens vom Hund «behütet» wird? Und das Kaninchen im Garten als Notvorrat für das Sonntagsessen? Nein natürlich nicht. Die Haustiere sind jene Hausmitbewohner, welche das Alltagsleben beleben und in Bewegung halten. Und wenn sich keine Alternativen bieten, kann Mensch wenigstens zu einem Lebewesen sagen ‒ das ist alles nur für Dich. Und alle Nicht-HaustierbesitzerInnen freuen sich, dass die HaustierbesitzerInnen wissen mit ihren tierischen Mitbewohnern umzugehen.
Richard Wurz
24. Mai 2017
Fotos: zVg