Jetzt heisst es alles schön der Reihe nach ‒ Karwoche, Osterhase, Ostermarkt und dazwischen die Steuererklärung.
Nun haben Sie liebe LeserInnen ja die Fastenzeit schon fast hinter sich, der Sonnenschein hat uns die verlorene Stunde fast vergessen gemacht und die Osterhasen sind sicher schon alle eingekauft. Jetzt braucht es Ihrerseits noch ein bisschen Grosszügigkeit, denn in den Finanz- und Steuernstuben unseres Staates warten pflichtbewusste Mitarbeitende darauf, dass Sie bis auf das letzte Detail angeben, wieviel Geld Sie im vergangenen Jahr eingenommen haben und werden Ihnen erklären, dass dieser oder jener Abzug keineswegs gerechtfertigt ist. Diesen Mitarbeitenden gehört einmal ein grosses Lob, denn sie geben sich alle Mühe uns zu verstehen, dass für uns die Abgabe der Steuererklärung schon fast ein Kreuzgang ist, denn es fehlen uns kleinen und mittelständischen MitbürgerInnen die politischen und wirtschaftlichen Vorbilder.
Also der Kanton und der Bund sparen zu Lasten der EinwohnerInnen und schreiben auf eigentümliche Weise da und dort doch immer wieder Mehreinnahmen als budgetiert. Dabei berufen sie sich auf ihre sorgfältige Politik und vergessen so gerne, dass es das Bodenpersonal ist, welches auf indirektem Weg dies möglich macht, da es die Mehrbelastungen stillschweigend übernimmt. Gleichzeitig kurbelt die Regierung die Wirtschaft an mit unmässigen, ja fast unmoralischen Steuervorteilen, während es den Unternehmen ja nur so geht, weil der einfache Mensch von der Strasse dies mit seiner Arbeitsleistung und Konsum möglich macht. Vielleicht ist es Ihnen bei dieser Karussellfahrt schon fast schwindlig geworden, dann vergessen Sie, dass es sogar PolitikerInnen und Wirtschaftskapitäne geben soll, die aufgrund ihrer Position es ausgezeichnet verstehen, ihre ganz eigene Steuererklärung zu formulieren.
Auch wenn Ihnen jetzt eine Stunde fehlt, nehmen Sie es gelassen, denn von allen Seiten wird weiter auf hohem Niveau gejammert. Dafür die Zeit einzusetzen ist eigentlich schade ‒ sollten Sie es noch nicht hinter sich gebracht haben, die steuerlichen Behörden werden nicht jammern, wenn Sie Post von Ihnen erhalten.
Richard Wurz
25. Màrz 2018
Bild: Richard Wurz