Die direkten Worte vermögen vielleicht Klarheit schaffen ‒ etwas ausschweifender geht es auch. Nutzen Sie die Wahl der Worte, die Sympathien zu Ihnen steigern sich.
Die einschmeichelnde Sprache der professionellen VerkäuferInnen ‒ sprich KundenberaterInnen ‒ kennt man ja aus eigener Erfahrung. Dies kann so weit gehen, dass man eine Gitarre kaufen wollte und mit einer Klarinette nach Hause geht. Und in einen Teil der Gastrobetriebe geht man ja vielfach nicht, weil das Essen so schmackhaft ist, sondern man es dem überaus galanten Gerant und seinem mehr als freundlichen Personal einfach nicht antun kann, nicht mehr zu kommen. Das finden Sie jetzt natürlich übertrieben und merken an, das kann man ändern ‒ einverstanden. Aber treffen Sie den Beizer auf der Gasse und er sagt «Schon lange nicht mehr gesehen», werden Sie nicht antworten: «Deine Küche ist schlecht». Nein, man erklärt, dass man zur Zeit sehr beschäftigt sei und an vielen Abenden Sitzungen habe, aber man komme schon bald wieder.
Sie sehen, die korrekt gewählten Worte machen es letztlich aus, wenn auch jeder mag, was er will. Sagt jemand bei einer Zufallsbegegnung mit jemanden, den man schon lange nicht mehr gesehen hat «Noch auf ein Glas Wein?», kann man schon sagen Ja oder Nein. Wie wäre es mit, dass dies eine wunderbare Idee sei und man immer wieder daran gedacht habe, aber leider müsse man nach Hause, Frau hat eine Sitzung und ich muss die Kinder hüten. Wird man unflätig angerempelt, wäre anstatt «können Sie nicht aufpassen» am Platz zu sagen: «entschuldigung, ich bin Moment für Nähe nicht sehr empfänglich.» Wie oft hört man beim Einkauf von Lebensmittel «es isch es bitzeli meh», dann schnöden Sie nicht, sondern sagen «Nei, nei, händs Sie grad no es Rezept für das bitzeli meh?» Und der Wein im Restaurant hat nicht «Zapfen», sondern man hat gerade mit dem Magen ein bisschen zu tun und verträgt die Säure nicht so. Sie sollten es auch unterlassen, wenn Sie bei einer Polizeikontrolle im Auto sitzend gefragt werden «Hat man Alkohol getrunken?» zu antworten «Trinken Sie während der Arbeit?» Und Ihr Arbeitgeber nutzt Sie nicht aus und profitiert, sondern er gibt Ihnen Arbeit, damit Sie eine Tagesstruktur haben und Sie nehmen das ohne Wenn und Aber dankbar an.
Man kann also festhalten, dass es grundsätzlich keine Probleme gibt, sondern es ergibt sich immer wieder eine Situation, welche die volle Aufmerksamkeit erfordert und natürlich die richtigen Worte dazu. So geraten Sie nie in den Verdacht zu lügen, die Unwahrheit zu erzählen, sondern Sie nehmen sich aus der Verantwortung heraus, machen so oder so, was Sie wollen und der andere kann sich hinter sinnen und für sich interpretieren.
Zu guter Letzt möchte ich ganz direkt und ohne Umschweife Ihnen einfach eine gute Zeit wünschen.
Richard Wurz
18. Mai 2019
Bild: zVg