Mit einem eindrücklichen Konzert wurde das erfolgreiche «Flautando 2019» am vergangenen Samstag in der Alten Kirche Boswil abgeschlossen.
Es war das 20. Veranstaltungsjahr der Boswiler Flötenevents, das unter der Schirmherrschaft des Künstlerhauses Boswil von Projektleiter Stefan Keller erfolgreich in Szene gesetzt wurde. Die rund 50 Teilnehmenden an den Workshops, an denen sie von weltweit von 14 namhaften FlötistInnen in die Welt der Querflötenmusik entführt wurden und viel über die Technik, die Musik und Interpretationen erfuhren, waren vom Tag «Flöte pur» begeistert und konnten viel Wissenswertes nach Hause mitnehmen.
Es sei nie die Absicht gewesen, mit Flautando einen Meisterkurs anzubieten, sondern für interessierte FlötistInnen ‒ Amateure und Profis gleichermassen‒ eine Plattform in der Auseinandersetzung mit der Querflöte und der Musik zu gestalten, so Flötist Stefan Keller, Projektleiter von Flautando, im Gespräch. Es gehe um die Musik und das Querflötenspiel in sich und das interpretiere jeder anders und gehe somit das Thema auf seine Art an. Für die Teilnehmenden sei dieser Tag immer eine grosse Herausforderung, hielt Stefan Keller fest, und brachte es so auf den Punkt: «1 Tag Input und Eindrücke ‒ 1 Monat zum Verdauen und das Ganze auch umsetzen.»
Mehr als «nur» ein Konzert
Für die Teilnehmenden war das Schlusskonzert die Gelegenheit mit zu erleben, wie denn die ReferentInnen der Workshops Kompositionen verschiedener Komponisten interpretieren. Und für die KonzertbesucherInnen eine einmalige Gelegenheit für einmal an einem Konzert nicht Werke von zwei bis drei Komponisten hören zu können, sondern insgesamt fünfzehn Werke von fünfzehn verschiedenen Komponisten. Dadurch entstand ein Konzert der heftigen, sanften, ruhigen und temporeichen Tonfolgen. Das Instrument wurde mit allen seinen Möglichkeiten ausgelotet, was es hergeben und was man ihm entlocken kann.
Das war dann die Herausforderung für das Publikum, musste man sich doch von Stück zu Stück immer neu einstellen. So wurde auf eindrückliche Art aus einem Konzert eine Art Musikstunde, auf die es sich einzulassen lohnte. Zum Abschluss interpretierte das Flötenensemble der ReferentInnen unter der Leitung von Peter-Lukas Graf die Nussknacker Suite von Piotr Iljitsch Tschaikowsky (1840 bis 1893). Und das war nicht einfach ein Höhepunkt des Konzertabends, sondern Flötenmusik auf hohem Niveau.
Richard Wurz
10. November 2019
Bilder: Bettina Leemann und Richard Wurz