Die vergangenen drei Jahren hat er sinnvoll genutzt ohne Theatermachen, aber nun ist Simon Ledermann wieder voll im Geschehen und führt Regie in der Eigeninszenierung «Bezahlt wird nicht!» des Kellertheaters Bremgarten.
Seine letzte Inszenierung am Kellertheater Bremgarten war «MacBeth» und dann begann die grosse Pandemie-Zwangspause. Nicht für Simon Ledermann, denn er habe in dieser Zeit sich voll dem Studium zum Sekundarlehrer widmen und erfolgreich abschliessen können. Ob er je wieder Theater machen würde, habe er damals nicht gewusst, meinte Simon Ledermann im Gespräch. Er habe es einfach offen gelassen, denn mit dem Studium habe sich ja eine neue Tür geöffnet. «Ich habe eine andere Welt kennen gelernt, aber auch festgestellt, in welch grossen Freiraum ich am Theater arbeiten konnte.» An der Schule erfülle man aufgrund der Vorgaben etwas, während am Theater Regisseur und Theaterleute etwas füllen, hielt Simon Ledermann fest. Er fügte aber noch an, dass die Schüler:innen kommen müssen, während die Theaterleute es freiwillig tun. «Es war aber auch eine gute Zeit herauszufinden, ob etwas fehlt … und es fehlte, sonst wäre ich ja jetzt nicht hier.» Im Moment fühle er sich in beiden Welten sehr gut, denn er habe nie nur auf das Theatermachen setzen wollen und sein Ziel sei nie gewesen irgendwo «Platzhirsch» zu werden.
Simon Ledermann
Das Jetzt auf die Bühne
Natürlich habe er in den vergangenen drei Jahren das Theater beiseite gestellt, meinte Simon Ledermann, aber jetzt habe er wieder richtig Lust Theater zu machen. Als es mit den Proben in Bremgarten losging, sei es für ihn wie ein Privileg gewesen, denn er konnte wieder diesen Raum gestalten, beleben und mit Menschen gemeinsam ein Stück erarbeiten. Gerade das Stück «Bezahlt wird nicht!» sei für das ganze Team eine Herausforderung, denn der Autor Dario Fo schreibe nicht nur lebendig und in einer herrlichen Sprache, sondern auch sehr tiefsinnig. In eine «normale» Theateraufführung könne man reinsitzen, schauen und geniessen. In diesem Stück werde man aber unter anderem damit konfrontiert, dass es Menschen gibt, welche den Franken dreimal drehen müssen. So setze Dario Fo mit seinem Stück den Zuschauer:innen einen Spiegel vor die Nase und den Theaterleuten ebenso.
«Es ist daher wichtig, dass wir uns im Thema suchen und finden und dabei das Publikum nicht vergessen.» Mit diesem Stück setze man die jetzige Welt mit auf die Bühne und damit auseinander, betonte Simon Ledermann, denn nur so würden Diskussionen über Inhalt und Aussage entstehen. Das Theater dürfe und soll kritisch sein, aber es liege in der Verantwortung der Theatermacher:innen, dass sie sorgfältig damit umgehen.
Richard Wurz
28. Januar 2023
Bilder: Richard Wurz
Die Eigeninszenierung «Bezahlt wird nicht!» des Kellertheaters Bremgarten wird vom 24. Februar bis 1. April jeweils Freitag/Samstag um 20.15 Uhr und am Mittwoch, 15./29. März um 20.15 Uhr aufgeführt. Die Premiére findet am Samstag, 18. Februar um 20.15 Uhr statt. Vorverkauf: Fairdinand GmbH, Marktgasse 18, Bremgarten, Telefon 056 633 44 22. Weitere Informationen unter www.kellertheater-bremgarten.ch