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Die skandinavische Tradition «Himmeli» kommt als Ausstellung nach Wohlen ins Strohmuseum und macht damit das Museum zur Kunstgalerie.


Himmeli 4Wer kennt wohl in unseren Breitengraden die skandinavische Tradition, vor allem zur Weihnachtszeit, das so genannte «Himmeli» aufzuhängen? Dabei handelt es sich um geometrische Mobiles aus Roggenstroh. So hat man damit die direkte Verbindung, wieso denn diese «Himmeli» nun im Rahmen einer Sonderausstellung im Strohmuseum im Park in Wohlen ausgestellt werden. Wobei ganz richtig ist der Name Ausstellung nicht, denn mit den Werken der finnischen Künstlerin Eija Koski, welche die Tradition des «Himmelis» in die ganze Welt hinaus trägt, mutiert das Strohmuseum streng gesehen eigentlich zu einer Galerie. Dies aus dem simplen Grund, weil die Werke von Eija Koski käuflich sind und nach der Sonderausstelllung im März von den neuen BesitzerInnen abgeholt werden können.

Mathematische Sprache für Schönheit
Es ist immer wieder erstaunlich, was alles aus dem filigranen und doch so dauerhaften Werkstoff Stroh geschaffen werden kann. Dass daraus gar dreidimensionale Gebilde gebaut werden können, glaubt man beim ersten Hören nicht. Sieht man dann aber die zerbrechlichen Werke von Eija Koski in natura, reibt man sich erstaunt die Augen und verliert beinahe die Sprache. Die «Himmeli» basieren alle auf derselben Grundform, nämlich dem Dreieck. Da werden verbunden mit einer enormen Geduldsprobe Strohhalme aus Roggenstroh zu Gebilden geklebt, die zwar auf den ersten Blick durchwegs geometrisch sind und mathematisch aufgehen, aber eine solche Feinheit und Zerbrechlichkeit ausstrahlen, dass sie die Seele des Betrachtenden in seinem Innersten berühren. Für die finnische Künstlerin Eija Koski sind denn «Himmeli» auch «die mathematische Sprache für Schönheit» oder die «Harmonie der Seele». Sie geht gar noch weiter und meint, dass sie auch der Kosmos sein könnten und legt dabei die Bedeutung des griechischen Wortes nach dem Verständnis von Pythagoras aus, der unter Kosmos zum einen Schmuck und zum anderen Ordnung verstand. Die «Himmeli» sind tatsächlich ein wunderbarer Schmuck in einer ganz eigenen vorgegebenen Ordnung.

Wunderbare Umsetzung
Wie die «Himmeli» von Eija Koski nach Wohlen gekommen sind, könnte man als glückliche Fügung des Himmels verstehen. Andrea Huser und Andrea Zielinski von Zielinski Kulturprojekte aus Lenzburg begegneten den wunderbaren Gebilden und hatten die verrückte Idee, diese nach Wohlen zu bringen. Anna Hegi vom Strohmuseum war sofort von der Idee begeistert und Eija Koski, die vor rund einem Jahr das Strohmuseum besuchte und dabei in sich den unausgesprochenen Wunsch fühlte, in diesem Haus einmal ihre Werke zeigen zu dürfen, war über die Anfrage mehr als begeistert. So kam Eines zum Anderen und trotz der grossen Distanz zwischen Finnland und der Schweiz, die auch sprachlich bestand, fand man sich, kommunizierte immer wieder. In der Schweiz wurde das Raumkonzept mit Farben und Licht entwickelt, während die Künstlerin in Finnland ihre «Himmeli» schuf und genaue Bilder mit Massangaben in die Schweiz schickte, damit hier die Ausstellung geplant werden konnte. Es war eine grosse Herausforderung, der man sich stellte und schliesslich klappte alles. Die Farben und das Licht stimmte und vor allem die Objekte kamen heil in der Schweiz an, so dass die Ausstellung realisiert werden konnte.
An der kürzlich stattgefundenen Vernissage war man sich auf jeden Fall einig, dass man sich diese Sonderausstellung im Strohmuseum im Park in Wohlen auf keinen Fall entgehen lassen sollte.

Bettina Leemann
30. September 2018
Bilder: Bettina Leemann

Nähere Informationen zur Sonderausstellung, die noch bis am 24. März 2019 läuft, gibt es unter www. strohmuseum.ch

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