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Die elf Young Composer des Young Composers Project des Künstlerhaus Boswil sind mitten im Prozess eine Komposition zu erarbeiten.


home ycp debora legendeIm Normalfall treffen sich die jungen KomponistInnen zwischen Frühling und Herbst zu regelmässigen Modulen mit den DozentInnen am Künstlerhaus Boswil, um sich gemeinsam in die Welt des Komponierens einzugeben. Das Young Composers Project 2020 findet unter der Leitung von Roman Digion und Bettina Skrzypczak statt, allerdings nicht in Boswil, sondern via Zoom, denn die Pandemie zwang die Young Composers zu Hause zu arbeiten. Wie aber Roman Digion nach den ersten drei Seminarwochenenden festhält, verlaufe der Kontakt sehr gut und die Young Composers hätten sich bestens auf diese Herausforderung eingestellt.

Im «stillen» Kämmerlein
Es ist nicht so, dass sich die Teilnehmenden einer total ungewohnten Situation ausgesetzt fühlen, denn sie sind es sich gewohnt in ihren eigenen vier Wänden mit der Musik auseinanderzusetzen, Neues auszuprobieren und Stücke zu komponieren. Trotzdem bedauern sie es, dass die einzelnenn Module nicht wie geplant vor Ort abgehalten werden können. Es fehlen der direkte Austausch und die Auseinandersetzung mit den DozentInnen und den Mit-KomponistInnen. Cedric von Rauscher bringt es so auf den Punkt: «Es fehlen durch die Reduktion auf Videokonferenzen die direkten Impulse.» Daher hat zum Beispiel Debora Vonwiller die Initiative ergriffen und mit einem Kollegen vereinbart, dass sie sich bei Bedarf gegenseitig unterstützen werden. Aber grundsätzlich freuen sich die jungen KomponistInnen, wenn man sich nach einer dreiwöchigen Komponier-Session in den eigenen vier Wänden wenigstens virtuell wieder sehen kann.

Es sei aber erwähnt, dass die DozentInnen den Teilnehmenden jederzeit zur Verfügung stehen und Fragen via Mail und auch per Video-Call beantworten. Und alle haben auch fünf Einzelunterricht-Lektionen mit einem Dozierenden, was einen persönlichen Austausch möglich macht, wenn auch nur via Onlinekanal.

Interessante Kompositionen entstehen
An Ideen und Visionen fehlt es den jungen Menschen in ihrer Arbeit nicht. Der Bogen der Kompositionen spannt sich von Solostücken bis zu kleinen Orchestern. So ist Samuel Achermann am Schreiben eines Werks für Cello und Klavier. Es müsse für ihn etwas tonales, sprich traditionelles sein. Bei allem Respekt für die Neue Musik entspreche diese nicht seiner inneren kompositorischen Stimme. Für Debora Vonwiller geht es in Richtung eines Klassischen Werks aus der Filmmusik für ein kleines Orchester. Er komponiere bereits Filmmusik und wolle daher einen Film musikalisch untermalen, so Cedric von Rauscher. Die Komposition sei auf ein kleines Ensemble limitiert, bestehend aus einem Klavier und einem Cello und eventuell noch einem Blasinstrument, etwa Oboe oder Klarinette.

Bei so viel intensiver, kreativer und zeitaufwendiger Arbeit und der Neugierde, was denn im Herbst in Boswil in der Alten Kirche zu hören sein wird, kann man nur den Wunsch haben, dass dies auch möglich sein wird.

Richard Wurz
26. Mai 2020
Bild: Debora Vonwiller

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