Ein Leben, das einfach anders ist ‒ Martin Hufschmid gibt im «pot-au-feu» in Fischbach-Göslikon Einblick in 30 Jahre verschiedenster Arbeitsphasen.
In seinem eindrücklich gestalteten Katalog «mémoire» schreibt Martin Hufschmid von der Räumung der Wohnung seiner Mutter, die ins Altersheim umzog. Es seien viele Erinnerungen an Begegnungen und Ereignisse eines intensiv gelebten Lebens hochgekommen. Und er habe sich die Frage gestellt:«Was ist wichtig und was bleibt in den letzten Jahren des Lebens?» Seine Überzeugung sei, dass Materielles immer weniger werde und eine Tasche voller Erinnerungen bleibe.
Das Zurückblicken geniessen
Es sei nun 30 Jahre her seit seiner ersten Ausstellung, hält Martin Hufschmid fest, und er habe damals sogar ein Objekt verkauft, eines sei geklaut worden und drei habe er wieder nach Hause mitgenommen. Nun gibt er in einer Ausstellung Einblick in sein Schaffen, macht Entwicklungen, Veränderungen transparent und lässt einem an seinen verschiedenen Arbeitsphasen teilhaben. Martin Hufschmid experimentiert in seiner Arbeit mit Rohstoffen und Techniken, um sich so mit verschiedenen Themen auseinandersetzen zu können und sie letztlich umzusetzen. Man kann sicher sagen, dass seine Ideen und nicht das Material im Vordergrund standen. Denn er versteht es, mit den verschiedensten Materialarten umzugehen und so dem Objekt seinen eigenen Stempel aufzudrücken. Im «pot-au-feu» kann man folglich Werke aus den verschiedensten Zeitabschnitten entdecken. Das heisst, man kann zurückblicken und gleichzeitig die Gegenwart wahrnehmen.
Ein wertvoller Spaziergang
Da und dort trifft man immer wieder auf Objekte von Martin Hufschmid und zur Zeit ist es auch bei nicht ganz so einladendem Wetter empfohlen einen Spaziergang durch den Skulpturengarten im Reusspark, im Gnadenthal, zu machen. Er selber ist Mit-Initiant dieses Skulpturengartens, der die Werke von insgesamt zwölf KünstlerInnen umfasst. Es seien zwar immer die gleichen Skulpturen, diese würden sich aber der Jahreszeit entsprechend verändern und damit beim Betrachten einen immer neuen Eindruck hinterlassen. Mit seinem eigenen Objekt im Reusspark habe er Figuren schaffen wollen. Diese wollte er allerdings nicht einfach im Freien stehen lassen, sondern in einen transparenten Raum stellen. Seine Figuren sind in einen Sack gesperrt zum Schutz, aber gleichzeitig sind sie auch gefangen. «Es musste so sein, denn ich hatte den Anspruch etwas Eigenes zu schaffen und in den Reusspark zu bringen», so Martin Hufschmid. Dieses Ansinnen ist ihm eindrücklich gelungen und beim Betrachten des Objekts hinterlässt dieses auch nachdenklich machende Spuren.
Freiamtplus
20. November 2018
Bilder: Richard Wurz und zVg
Die Ausstellung mit Werken von Martin Hufschmid im «pot-au-feu» in Fischbach-Göslikon ist Samstag/Sonntag,1. und 2. Dezember, von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Weitere Informationen: www.martinhufschmid.ch
Der Skulpturengarten im Reusspark im Gnadenthal ist täglich geöffnet. Weitere Informationen: www.reusspark.ch