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Kein einfacher Begriff ‒ die Ausstellung «Gnade n′Thal» im Reusspark Gnadenthal hat das Thema aufgegriffen.


home tab gnade vernis musikerEs sei wegen der Umbauarbeiten für eine längere Zeit die letzte Ausstellung, erklärte Cynthia Luginbühl, Kulturbeauftragte des Reussparks, in ihrer Begrüssungsansprache anlässlich der Vernissage. Daher freue sie sich umso mehr, dass eine solche Vielfalt an Ideen, Stile und Gedanken zum Ausstellungsthema zusammen geführt werden konnten. Es sind doch 21 Kunstschaffende aus der Freiämter Kunstszene, die bereit waren, an dieser Ausstellung mitzuwirken. Musikalisch umrahmt wurde die Vernissage von den Musikern Micha Dettwyler (E-Piano) und Kusi Frei (Gesang). Musik machen sei eine Gnade, meinte Kusi Frei, denn mit ihr könne man anderen Menschen eine Freude machen. Und Gnade sei eigentlich, wenn man im Tal unten aufgefangen werde und man wieder hochkomme.

Gnade ist die Ursache ihres Wirkens
Das Wort Gnade habe sie nie als Ballast empfunden, betonte Carmen Frei, Journalistin und Kulturmanagerin, in ihrer Laudatio. Dass dieser Begriff heute quer in der Landschaft stehe, verstehe sie, denn Gnade könne man weder durch Wissen, Leistung oder Geld erwerben. Gnade sei vielmehr die Ursache ihres Wirkens, des Erblühens und Reifens einer «gott-menschlichen Beziehung», ohne menschliche Beeinflussbarkeit. «Gnade fällt einem also zu, ohne sie beeinflussen zu können, bedingt aber, dass man sie annimmt.»
So sei der Titel der Ausstellung ‒ «Gnade n′Thal» ‒ sehr symbolisch und lehne sich an das Wort Rock′n′Roll an. Genau das brauche es, wenn man sich zeitgemäss mit dem Begriff Gnade auseinandersetzen wolle. «Rhythmus, Bewegung, Farbe und einen Schuss Unverfrorenheit.» Dies haben die Kunstschaffenden aufgenommen. In einer grossen Spannweite haben sie mit ihren Werken eine beeindruckende Ausstellung geschaffen.

Einfach ist es nicht
Alleine schon das Thema Gnade birgt verschiedenste Sichtweisen in sich. Diese aber nun noch bildlich verständlich umzusetzen, bringt eine Vielfalt an Möglichkeiten mit sich. Bei 21 Kunstschaffenden auf einzelne Werke im Speziellen einzugehen, wäre hier zu subjektiv. So, dass man dem Schaffen der KünstlerInnen nicht gerecht würde. Sie überlassen es den BesucherInnen zu suchen, um den Einstieg in das vorgegebene Thema zu finden. Einfach wird es einem allerdings nicht gemacht, denn es wird fast etwas willkürlich mit dem Thema in der bildnerischen Gestaltung umgesprungen. So darf man den eigenen Hinweis oder die Anregung beim Betrachten der Bilder finden und stösst sicher immer wieder auf den Begriff Gnade. So nimmt der Betrachtende hin, worauf Carmen Frei in ihrer Laudatio bereits hingewiesen hatte. Nämlich, dass Gnade ohne irgendwelche Beeinflussbarkeit einem zufalle und man diese einfach annehmen müsse.
Ganz in diesem Sinne sollte man es nutzen und diese Ausstellung einfach geniessen und für sich seine eigenen Geschichten mitnehmen ‒ Gnade hin oder Gnade her, es ist ein eindrücklicher Einblick in das Kunstschaffen von 21 Freiämter KünstlerInnen.

Richard Wurz
14. Januar 2018
Bilder: Richard Wurz

Die Ausstellung «Gnade n′Thal» im Kreuzgang des Klosters Gnadenthal ist täglich bis zum 25. Februar frei zugänglich. Die KünstlerInnen sind jeweils sonntags von 14 bis 17 Uhr anwesend. Weitere Informationen: www.reusspark.ch

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