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Meisterflorist Otto Mattmann (r.) und Floristin Ursi Leisibach-Bucher mit ihrem Objekt.
Kultur
An der Ausstellung «Blumen für die Kunst» im Aargauer Kunsthaus setzen sich Meisterflorist Otto Mattmann und Floristin Ursi Leisibach-Bucher mit einem Text von Alex Heinimann auseinander.
Datum: 21. Juni 2022

Es ist nun bereits zum achten Mal, dass im Aargauer Kunsthaus die Ausstellung «Blumen für die Kunst», schweizweit einmalig, stattfindet. Initiiert wird das Projekt vom Verein «Flowers to arts» und dem Aargauer Kunsthaus. Die achtzehn hervorragenden Floristinnen interpretieren mit ihren Kreationen Kunstwerke aus der Sammlung des Aargauer Kunsthauses. Dadurch sind wechselseitige Beziehungen zwischen Bildern und Blumen entstanden und lassen einen Dialog zu. Für die Floristinnen war dies eine grosse Herausforderung und stellte hohe Ansprüche an ihr berufliches Handwerk. Sie konnten wohl aus dreissig Bildern ihre drei Favoriten auswählen, erhielten aber letztlich ein Bild zugeteilt, zu dem sie mit ihren eigenen Interpretationen und Sichtweise eine florale Komposition schaffen mussten, die einen Dialog mit dem Bild möglich macht.

Gegensätze zu einem Ganzen werden lassen
Es stimme für sie alles, halten Otto Mattmann und Ursi Leisibach-Bucher im Gespräch fest, denn es sei ihnen das Bild zugeteilt worden, welches für sie erste Priorität war. Es ist das Bild des Kunstschaffenden Alex Hanimann mit dem Text: «Was wirklich oder was vorstellbar ist.

«Es ist wirklich gut vorstellbar, dass Dir alles anders erscheint»

Ursi Leisibach-Bucher und Otto Mattmann

Was möglich scheint. Was nicht vorhanden, unsicher oder unwahrscheinlich ist.» Das seien Worte, die Gegensätze auslösen und nur ein sich finden in der gemeinsamen Arbeit ein Ganzes möglich macht. Das sei für sie aufgrund der achtzehnjährigen Zusammenarbeit gewesen. «Es stimmte für uns beide und wir können ohne Worte zusammen arbeiten, die Signale, was jeder denkt und wohin man will, sind einfach da.» Man habe verschiedene Sachen ausprobiert, so dass in der Blumenauswahl alles seinen Platz finden konnte. So seien es in Blüte stehende Pflanzen, ausgereifte und noch nicht ausgereifte Knospen, stachlige Pflanzen und einfach gradlinige. So habe man auch die Gegensätze der Blumen stehen gelassen, denn sie sollen wachsen, sich verändern und dürfen auch verwelken. «Es ist Leben, mit dem man sich auseinandersetzen muss», so Otto Mattmann.

So sei in der Zusammenarbeit ein Gesamtbild – die Blumenkreationen und das vorgegebene Bild– mit den eigenen Ideen entstanden, das für die Betrachterinnen ein Denkanstoss sein soll, erklärt Otto Mattmann. Man soll sich mit den Gegensätzen beim Betrachten auseinandersetzen und jeder Einzelne soll die Schwingungen zulassen und die Verbindungen zwischen dem Aufblühen und Sterben der Pflanzen aufnehmen. «Man kann es einfach stehen lassen, neuen Gedankenwelten die Tür öffnen und so in einen eigenen Dialog mit dem Wort und den Blumen treten.»

Richard Wurz
21. Juni 2022
Bilder: Richard Wurz

Die Ausstellung «Blumen für die Kunst» im Aargauer Kunsthaus dauert vom 21. Bis 26. Juni und ist Dienstag, 21. Juni bis Samstag, 25. Juni von 10 bis 20 Uhr und am Sonntag, 26. Juni von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Weitere Informationen unter www.aargauerkunsthaus.ch

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