Das war Balsam für die Seele – das Treffen «en famille» im Variété-Saal des Monti Winterquartiers in Wohlen mit dem Duo Luna-Tic.
«Die Abwesenden sind selber schuld» ist als Kompliment zu verstehen für eine Theatervorstellung, die andere nicht besucht haben und so einen genussvollen Abend verpassten. Das trifft an den «Monti's Kulturtage» nur sehr beschränkt zu, denn im Monti-Winterquartier konnten aufgrund der Vorschriften im Rahmen der Pandemiesituation nur 50 Sitzplätze je Vorstellung bereitgestellt werden. Das sei bei möglichen 300 Plätzen ein etwas bescheidenes Angebot, meinte Johannes Muntwyler im Gespräch vor dem Theaterabend mit dem Duo Luna-Tic. Er fügte aber gleich mit seinem sanften Lächeln an: «Wir sind glücklich darüber, dass alle Vorstellungen ausverkauft sind und wir mit unseren Kulturtagen das kulturelle Leben mit anstossen können.» Stefan Gfeller, Medienverantwortlicher des Circus Monti, schliesst sich dem gerne an. Man hoffe natürlich, dass die Sitzplatzzahl wieder erhöht werden könne, meinte Stefan Gfeller, aber die Situation unter anderem mit den 50 Sitzplätzen und den Wartelisten sei auch eine wertvolle Erfahrung für das weitere Vorgehen. Der nächste Entscheid steht ja bereits vor der Tür, denn Ende Mai muss darüber befunden werden, ob man das Risiko für die Circus-Tournee 2021 eingehen kann, so Johannes Muntwyler, denn die Proben mit den Artist*innen müssen im Juni beginnen können.
Den Röschtigraben aufgehoben
Leidenschaftlicher kann man wohl die unterschiedlichen Temperamente und Lebensweisheiten zwischen Welsch und Deutsch nicht aufheben. Dazu braucht es nur vier Hände, ein Klavier und zwei Gesangsstimmen und natürlich zwei hervorragende Interpretinnen. Es sind dies die Berlinerin Judith Bach, die «Kleene mit de kurzen Beene», und Stéfanie Lang, die aus Ost-Ost-Paris – sprich Genf – stammt. Sie korrespondieren musikalisch und wortreich wie ein begeistertes Liebespaar miteinander. Nach einer mehr als zehnjährigen Zusammenarbeit schon fast wie Eheleute, wenn nicht schlimmer – sind sie doch Vollprofis in der Improvisation.
Ob sie solistisch oder im Duo singen, vierhändig oder solistisch Klavier spielen, nehmen einem die beiden Künstlerinnen auf eine kunstreiche Art durch eine Welt voller Musik, Wortspielereien und Gesang. Dies auf eine wohltuende Art und treffen gleichzeitig in die Seele des Publikums. Mit Verlaub darf man aber auch festhalten, dass die beiden Künstlerinnen auch vom Publikum begeistert waren, konnten sie es doch nicht lassen den herrlichen Abend mit vier Zugaben abzuschliessen.
Richard Wurz
4. Mai 2021
Bilder: Bettina Leemann
Weitere Informationen unter www.circus-monti.ch