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Die Jubiläumsausgabe des Boswiler Sommers war ein Festival voller musikalischer Geschenke. Das eigentliche Geschenk ist aber die Tatsache, dass es dem Boswiler-Team bei allen Vorschriften, Veränderungen und Anpassungen vollauf gelungen ist, den Boswiler Sommer erfolgreich umzusetzen.


home boSo fleitmannWie das Künstlerhaus Boswil in seiner Medienmitteilung festhält, habe der Bundesrat für eine grosse Überraschung gesorgt, als er am Eröffnungstag des Boswiler Sommers bekannt gab, dass das Platzkontingent auf Zweidrittel der Kapazität erhöht wird. Für Boswil bedeutete dies eine Erhöhung von 100 auf 200 Sitzplätze. So konnten plötzlich an 13 Konzerten mehr Leute in der Alten Kirche Platz finden. Es sei zwar etwas ungewohnt gewesen wieder enger und ohne grosse Abstände im Saal zu sitzen. Das Publikum sei aber dankbar gewesen, endlich wieder Musik geboten zu bekommen.

Obwohl das Boswiler-Team auf die leider etwas knappe Ankündigung der Lockerung sofort reagiert habe und alle Personen auf den Wartelisten umgehend informierte, konnten die Musiker*innen nicht immer vor vollem Haus (sprich 200 Sitzplätze) spielen. Dem künstlerischen Leiter des Boswiler Sommers, Andreas Fleck, sei es einmal mehr gelungen 18 musikalische Überraschungspakete zu schnüren und mit 12 Geschenkkonzerten zu garnieren. So wurde jeder Abend ein Erlebnis und rund 2500 Personen (beinahe wie 2019) genossen die Jubiläumsausgabe des Boswiler Sommers, so das Künstlerhaus Boswil.

Pausengespräche
Das interessierte Publikum aus nah und fern hat sich längst daran gewöhnt, dass man im Sommer am Künstlerhaus Boswil musikalische Leckerbissen geniessen kann. Die 20. Ausgabe des Boswiler Sommers ist nun Geschichte, wenn auch die Vorbereitungszeit bewegter war, als auch schon. Da war die Pandemie, welche die letztjährige Durchführung unmöglich machte und vom Team für die diesjährige Aufführung aufgrund der Vorschriften einiges mehr an Einsatz erforderte. Dazu kam das Ausscheiden von Geschäftsführer Samuel Steinemann und der Wechsel im Stiftungsrat, trat doch Peter Wipf als Stiftungsratspräsident zurück.

Die Konzerte sind ja nur die eine Seite, eine ebenso wichtige ist die andere, die Pausen. Angesprochen in der Pause am Konzert am vergangenen Samstag zu 20-Jahre-Boswiler Sommer betonte Andreas Fleck, künstlerischer Leiter des Boswiler Sommers: «Vor 20 Jahren bekam ich mit meinen Musikerkollegen die Chance den Boswiler Sommer zu schaffen. Wir hatten die Tollkühnheit es zu tun und der heutige Erfolg zeigt, dass es gut war, es zu tun.» Er wies aber auch darauf hin, dass vor zwanzig Jahren es in der grösseren Region nichts Vergleichbares gab, was sich aber in all den Jahren massiv geändert habe. Die Erwartungen des Publikums seien gestiegen und die Organisation des Festivals entsprechend komplexer geworden. Auf die Vorbereitungen auf den Boswiler Sommer 2021 angesprochen, hielt er mit Bestimmtheit fest: «Das Jahr brachte Veränderungen, aber wir haben uns im Team zusammengerauft und es hat geklappt – die Jubiläumsausgabe 20 Jahre Boswiler Sommer wurde zu einem Fest.»

Dem konnte Geschäftsführer (ad interim), Erich Näf, mit einem befreiten Lächeln zustimmen: «Wir haben ein fantastisches Team.» Natürlich gebe es noch einige «Baustellen», meinte er, aber gemeinsam kriege man den Boswiler Spirit wieder hin. Er sei sehr zuversichtlich, denn auch die Zusammenarbeit mit dem Kanton sei konstruktiv und es sei ein Bericht «Boswil – gestern, heute, morgen» in Arbeit. Auch in Bezug auf die finanzielle Situation habe er ein gutes Gefühl. «Wir tun alles, um mit einer schwarzen Null abschliessen zu können und das müsste einfach möglich sein.»

Für Peter Wipf war es als Stiftungsratspräsident der letzte Boswiler Sommer. Ein bisschen Wehmut lag schon in seinen Worten, aber er werde weiterhin regelmässig Gast in Boswil sein. Wie es sich herausstellte, war das mit dem Gast ein bisschen untertrieben, denn Peter Wipf ist in den Beirat der Stiftung Künstlerhaus Boswil gewählt worden. Er sei von Christine Egerszegi, Beirat-Präsidentin, angefragt worden, seine Erfahrungen im Beirat einzubringen. «Ich mache das mit Freude, denn Boswil liegt mir sehr nahe.»

In keinem Gespräch stand die Frage im Raum, ob? – man kann sich jetzt schon auf den Boswiler Sommer 2022 freuen. Man darf aber auch gespannt sein, wer zukünftig und möglichst längerfristig die Fäden als Geschäftsführer*in zusammen halten wird.

Richard Wurz
6. Juli 2021
Bilder: Bettina Leemann

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