In rund sieben Wochen feiert der Verein Tellspiele Hägglingen mit seinem Freilufttheater «Roduner und Co» Premiere.
Nun sind in Hägglingen sechs Jahre des Verzichtes auf ein Theatererlebnis im Dorf verstrichen. Doch jetzt kann man sich auf «Roduner und Co.» freuen. Das Stück stammt aus der Feder von Autor Jörg Meier und steht unter der Regie von Adrian Meyer. Damit ist es dem Verein Tellspiele Hägglingen gelungen, ein Duo für das neue Stück zu gewinnen, das bekannt ist für lebendige und erlebnisreiche Theaterproduktionen. Sie können sich in Hägglingen unter der Produktionsleitung von Pius Schöpfer (Vereinsvorstandsmitglied) auf die bewährten Theaterleute Silvia Strebel (Regieassistenz), Stefan Hegi (Bühnenbild/szenischer Raum), Elisabeth Geissmann (Musikalische Leitung), Edith Szabo (Lichtdesign), Bernadette Meier (Kostüme/Requisiten) und Mariana Coviello (Choreografie) abstützen – und vor allem auf die 18 Spielleute, die voll engagiert mit dabei sind. Es seien (fast) alles Laienschauspieler*innen aus Hägglingen, hielt Pius Schöpfer fest. Nach Ostern werden sie mit den Durchlaufproben auf dem Originalplatz beginnen und bis zur Premiere rund 400 Stunden im Proben-Einsatz gestanden haben.
Für Pius Schöpfer ist einfach alles ein Glücksfall. «Ein erfahrenes Team, die Firma Bako stellt uns Areal innen und aussen zur Verfügung, hatten keinen Ausfall wegen Corona und zehn Dorfvereine helfen mit», hielt er an der Medienorientierung fest. Und merkte mit einem beruhigenden Lächeln an, dass man das Budget von rund 300'000 Franken im Griff habe. «Wir erleben von allen Seiten eine breite Unterstützung für unser Projekt.»
Geschichte mit Tiefgang
Das Stück spielt in den 1970er Jahren und das traditionsreiche Familienunternehmen Roduner & Co steht in argen Schwierigkeiten. Die vom Unternehmen produzierten WC-Brillen aus einheimischen Holz werden von billigen WC-Brillen aus Plastik vom Markt verdrängt. Der konservativ eingestellte Patron führt das Familienunternehmen wohl mit strenger Hand, aber den drohenden Umsatzeinbruch kann er nicht verhindern und in der Belegschaft entstehen Existenzängste. Dazu kommen noch die verschiedenen Lebensauffassungen und kulturellen Präferenzen unter den Arbeiter*innen und es kommt zu Reibereien – es wird gestritten, gegessen, musiziert und telefoniert.
Die menschenfreundliche Strategie des Patron Theodor Roduner scheint Wirkung zu zeigen, allerdings kommt es ganz anders, als er das geplant hat. So wird es ein unterhaltsames, lebendiges Schauspiel mit einer nachvollziehbaren Geschichte, so als ob man sich zu erinnern vermag.
Richard Wurz
..April 2022
Bilder: Richard Wurz
Das Theaterstück «Roduner & Co.» wird vom 20. Mai bis 25. Juni auf dem Areal der Firma Bako, Hägglingen, aufgeführt. Vorverkauf und weitere Informationen unter www.rodunerundco.ch/