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Der Orgelkreis Bremgarten feierte 30 Jahre Metzler Orgel

Orgelkreis 3Die Orgel gilt als Königin der Instrumente, denn in ihren Registern kann sie klanglich eine Vielzahl von ihnen nachahmen. Dies durfte das Publikum am vergangenen Samstag auch in der Stadtkirche Bremgarten hautnah miterleben. In drei Konzerten zu Ehren des 30-Jahr-Jubiläums bekam man das vielfältige Instrument in allen Nuancen zu hören.
Der Anlass warum man in der Stadtkirche Bremgarten vor 30 Jahren eine neue Orgel einbauen musste, war kein freudiger. Die alte Orgel war dem Kirchenbrand im Jahr 1984 zum Opfer gefallen und so musste man ein neues Instrument einbauen. Dieter Utz, welcher noch bis zum 31. August Präsident des Orgelkreises Bremgarten ist, erinnerte sich in seiner kurzen Ansprache noch genau an diesen Moment. War er doch damals in der Orgelbaukommission und massgeblich am Einbau der heutigen Metzler Orgel beteiligt. Die Metzler Orgel, welche man 1988 festlich einweihen konnte wusste mit ihrer Musik immer wieder zu begeistern. So auch an ihrem Jubiläumskonzert. Drei Konzerte standen am letzten Samstagabend auf dem Programm, die in ihrem Charakter nicht hätten unterschiedlicher sein können und gleichzeitig alle Register der Orgel zum Klingen brachten.

Sinnlich, rauschend, fulminant
Den Anfang des Konzertabends machte ein Konzert unter dem Titel «Sinnlich». Der neue Präsident des Orgelkreis Bremgarten, Christian Alpiger, gab dabei seinen Einstand auf der Orgel. Ein wahrhaft inniger Moment, der durch das Ensemble Sonare A Cappella unter der Leitung von Lisa Appenzeller eine ganz besondere Athmosphäre in der Stadtkirche kreierte. Mit einem gregorianischen Choral wurde das Publikum in eine besinnliche und innige Stimmung versetzt. Auch die Orgel nahm diese wunderbare Stimmung in einem zweiten Stück auf und erfüllte den Kirchenraum mit wunderbaren Tönen. Verschiedene kurze, aber anspruchsvolle Stücke, vor allem aus dem französischen Repertoire, folgten und liessen die Stadtkirche zu einem einmaligen Klangraum werden.
Ganz anders dann das zweite Konzert an diesem Abend. Mit der lettischen Organistin Iveta Apkalna sass eine Meisterin des Instruments vor der Orgel und brachte sämtliche Register der Metzler Orgel zum Klingen. Rauschend war dieses Konzert tatsächlich ‒ klangliche Wellen, die durch die Stadtkirche ihren Weg hinaus in die Welt suchten. Die Komposition des lettischen Komponisten Jãzeps Vĩtols (1863 bis 1948), welche eben diese Wellen symbolisiert, waren sehr eindrücklich und gaben einen ersten Höreindruck in das berauschende Konzert. Dieser Komposition folgte der barocke Komponist Johann Sebastian Bach (1685 bis 1750) und der romantische Komponist Felix Mendelssohn (1809 bis 1847). Beides Komponisten, die grossartige Werke für die Orgel geschrieben haben. Iveta Apkalna entlockte der Bremgarter Orgel Töne, die man ganz bestimmt noch nicht oft in der Stadtkirche gehört hatte und ihre überaus intensive Spielweise war mitreissend und begeisternd, so dass man ihrem Spiel noch lange zugehört hätte.
Noch einmal in einem ganz anderen Kontext hörte man die Orgel im dritten Konzert des Abends. Hier konzertierte sie gemeinsam mit dem Orchester Gelterkinden unter der Leitung des in Bremgarten wohnhaften Dirigenten Gunhard Mattes und mit Ilya Völlmy Kudrjavtsev an der Orgel. Mächtig tönte die Arlesienne-Suite Nr. 1 von Georges Bizet (1838 bis 1875) und auch die Symphonie Nr. 1 von Félix Alexandre Guilmant fühlte die Stadtkirche mit warmem Orchester- und Orgelklang bis in die letzte Ritze. Es war ein durch und durch abgerundeter Konzertabend, den man da offeriert bekommen hatte. Ein Abend der der Königin der Instrumente, der Orgel, mehr als gerecht wurde und einmal mehr deutlich machte, dass Orgel nicht einfach «nur» in der Messe und dem Gottesdienst schön ist, sondern auch in einem Konzert begeistern kann.

Bettina Leemann
28. August 2018
Bilder: Bettina Leemann

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