25 Jahre Jugendorchester Freiamt ‒ die jungen Musiker*innen machten mit ihrem Konzert unter der Leitung von Anne-Cécile Gross in der Alten Kirche Boswil sich selbst und dem Publikum eine Freude.

Das sei gleich vorab angemerkt, dass das Jugendorchester Freiamt (JOF) im Jahr 2020 sein 25-Jahre-Jubiläum feiern wollte. Dirigentin Anne-Cécile Gross liess sich aber von der Zwangspause gemeinsam mit ihren jungen Musiker*innen nicht aus der Ruhe bringen und startete vor drei Monaten mit ihren Proben, um das Jubiläumskonzert «Kra Kra Krabat» in der Alten Kirche Boswil zu Aufführung zu bringen. Das tat das JOF mit grossem Engagement und viel Freude und begeisterte am vergangenen Wochenende mit seinem Konzertprogramm das Publikum gleich drei Mal.

Eine beeindruckende Inszenierung
Es war nicht «einfach» ein Konzert, sondern ein bildgeprägtes, musikalisches Spektakel basierend auf einer Geschichte nach dem Konzept der Illustratorin Tine Beutel. Alleine schon der Einstieg in das Konzert machte einem neugierig was denn kommen würde ‒ die Musiker*innen erschienen einzeln und mischten sich in den «Soundscape» von Aramis Barbieri (2003) ein, der vom Bassisten eröffnet wurde ‒ und dann hatte auch die Dirigentin Anne-Cécile Gross mit einem grossen Koffer ihren ersten Auftritt. Dieser enthielt verschiedene Kostüme und Anne-Cécile Gross präsentierte sich nicht nur als fachkompetente Dirigentin, sondern auch als Schauspielerin immer in einem anderen Kostüm, den einzelnen Sequenzen von Musik und Bild angepasst.

Dirigentin Anne-Cécile Gross verstand es ausgezeichnet die hervorragend gestaltete Kulisse in Form von Trickfilmen von Tine Beutel gemeinsam mit ihren Musiker*innen in einen Einklang zu führen. So wurde man von den intensiven und sich bewegenden Bildern nicht abgelenkt, sondern man nahm sie einfach auf und liess sie in die Musik des Orchesters einfliessen. Und die jungen Musiker*innen führten einem mit ihren Klängen unmittelbar wieder zurück ins Geschehen der Geschichte.

So wurde aus einer Geschichte mit Musik ein von Bewegung und Lebendigkeit getragenes musikalisches Erlebnis, verbunden mit viel Harmonie zwischen Musik und Bild. Für die jungen Musiker*innen war es musikalisch ein anspruchsvolles Konzert, aber einmal mehr machten sie deutlich, dass sie unter der Leitung von Anne-Cécile Gross Grosses leisten und Spuren hinterlassen können.

Richard Wurz
14. Juni 2021
Bilder: Bettina Leemann