Der funktionale Singisen Saal im Singisenflügel des Klosters Muri konnte eröffnet werden. Nun ist der Singisenflügel als Ganzes zu einem Haus der Kultur geworden.
In seinen Grussworten brachte es Regierungsrat Dieter Egli anlässlich der Eröffnungsfeier des Singisen Saals am vergangenen Samstag so auf den Punkt: «Muri wird als kultureller Hotspot nochmals attraktiver und die Stiftung Murikultur zähle mit ihren Angeboten zu Recht zu den kulturellen Leuchttürmen im Kanton Aargau.» Mit dieser letzten Etappe des Um- und Ausbaus des Singisenflügel könne man nun unter einem Dach Museen, Veranstaltungen, Musik und Bücher vereinen, betonte Marlène Nogara, Vizepräsidentin der Stiftung Murikultur.
Aus dem Konventgebäude wurde ein Kulturhaus
Für die Stiftung Murikultur sei die Eröffnung des Singisen Saals ein grosser Tag, denn nach rund zehn Jahren Sanierungs- und Renovationsarbeiten wurde aus dem Konventgebäude des Klosters Muri, das aus dem 17. Jahrhundert stammt ein Kulturhaus. Dies hielt Robert Häfner, Präsident des Stiftungsrates von Murikultur, fest. Es wurde in den vergangenen Jahren vieles in Bewegung gebracht. So finde man im Singisenflügel das Privatmuseum von Dr. Franz Käppeli für medizinhistorische Bücher, das Caspar Wolf Museum mit einer umfangreichen Sammlung an Werken des Murianer Berg- und Landschaftsmalers Caspar Wolf und der Öffnung von grösseren Räumen, um der zeitgenössischen Kunst wieder Platz geben zu können. In einer engen Zusammenarbeit zwischen Bauherrschaft, Architekturbüro, Kantonaler Denkmalpflege und Akustikfachleuten ist nun noch im ehemaligen Skriptorium des Klosters Muri der Singisen Saal entstanden, der in seine ursprüngliche Form des 17. Jahrhunderts zurückgeführt wurde. Er biete Raum für verschiedenste Formate des kulturellen Austausches, der Kulturvermittlung – von Lesungen über Seminare, Ausstellungen und Konzerte, so Marlène Nogara.
Die Gemeinde Muri könne sich überglücklich schätzen, was in den letzten Jahren alles entstanden sei, so Gemeindepräsident Hans-Peter Budmiger. «Die Gemeinde selbst habe eine untergeordnete Rolle gespielt», gestand er ein, «aber immer Hand geboten und den Prozess nicht verhindert.» Es hätten sehr viele Menschen zur Realisierung beigetragen, so Hans-Peter Budmiger, aber zwei Personen gehöre ein besonderer Dank. Diese spezielle Anerkennung gehe an Dr. Josef Gut und Dr. Urs Pilgrim, die mit ihrem Engagement das gesellschaftliche Leben in Muri wesentlich beeinflusst und zur Verwirklichung des «Kulturhaus» massgebliches beigetragen haben.
Eine Eröffnung wird zum Erlebnis
Der Singisen Saal sei zeitgemäss auf dem neuesten technischen Stand in Bezug auf die Akustik, Belüftung und einer vielseitigen Nutzung, erklärte Robert Häfner. Er ist tatsächlich einladend gestaltet, so dass man sich an einem Konzert, einer Lesung oder einem Seminar wohl fühlen kann. Der Eröffnungstag war aus musikalischer Sicht dann auch ein besonderer Moment. Er sitze nun das erste Mal am Flügel im Singisen Saal, meinte Oliver Schnyder im Gespräch, und er sei gespannt, wie es klingen werde. «Für mich ist es eine grosse Freude, das erste Konzert hier spielen zu dürfen», hielt Oliver Schnyder fest. So war denn sein Konzert eine musikalische Bereicherung und der Klang im Singisen Saal kann wahrlich genossen werden. Oliver Schnyder lud aber die Medienleute auch dazu ein, ihm beim Einspielen zuzuhören und sich so ein Bild von der Akustik zu machen – ein musikalisch einmaliges Erlebnis und sein Spiel machte deutlich, dass man im Singisen Saal Konzerte spielen und geniessen kann. Dies darf und kann man mit Überzeugung festhalten.
Richard Wurz
13. März 2022
Bilder: Richard Wurz
Der Konzertbetrieb im Singisen Saal wird mit dem Kammermusik-Festival von Freitag, 18. März bis Sonntag, 20. März aufgenommen. Vorverkauf: Muri Info, Besucherzentrum, Marktstrasse 4, Muri, Telefon 056 664 70 71. Weitere Informationen unter www.murikultur.ch