In seiner Werkstatt im Reusspark kann der Bildhauer Alex Schaufelbühl auf sein 20-jähriges Wirken zurückblicken.
Im Gespräch entsteht bald ein interessanter und gleichzeitig wohltuender Zeitbogen zwischen gestern, heute und morgen. Es kristallisiert sich schnell heraus, dass der 50-jährige Künstler schon einiges geplant, durchdacht, gestaltet und umgesetzt hat. Bei alledem ist er sich selbst aber seit seiner Jugendzeit treu geblieben. So wollte er immer die Sprache der Gestaltung zusammen mit seinen handwerklichen Fähigkeiten umsetzen. Er wollte hören, spüren und erkennen was hinter dem Ganzen steht, damit er dies auch künstlerisch umsetzen kann. Er bringt es so auf den Punkt: «Ich sehe mich als Handwerker mit einem hohen künstlerischen Anspruch.» So verinnerliche er bei einem Auftrag das Ganze, denn er sei ein Teil davon und nur so könne er die Idee oder Vision in sich aufnehmen und letztlich mit dem geschaffenen Objekt dem Ganzen Neues geben.
Eine Werkstatt der Kreativität
Den Grundstein auf seinem handwerklichen Weg legte Alex Schaufelbühl mit einer Maurerlehre. Da habe er seinem Wunsch entsprechend gelernt, sich mit dem Planen und Ausführen auseinander zu setzen. Nach dem Lehrabschluss 1993 ging es dann zielgerichtet Schritt um Schritt weiter. Er bildete sich in Richtung Bildhauer weiter, denn dies sei der Beruf, in dem er Ideen und Gestaltung in einer Person umsetzen könne. Bereits 1995 machte er sich selbstständig und 1998 gründete er seine eigene Firma, die «schaufelbühl skulpturen». 1999 arbeitete er dann gemeinsam mit vier Künstlern im Reusspark in einer offenen Werkstatt. «Ich spürte in diesem Moment, das hier ist ein Kraftort. Ich war wie geerdet.» Das sei so geblieben bis heute, denn er habe nach zwei Jahren in Wettingen vor 18 Jahren das Glück gehabt, dass er im alten Gewächshaus seine Werkstatt einrichten konnte. Inzwischen sei das Atelier immer wieder renoviert und zu einer Oase geworden. «Hier habe ich die besten Voraussetzungen um arbeiten zu können», hält Alex Schaufelbühl fest, fügt aber gleich an, dass er eigentlich etwas mache, das niemand dringend braucht.
Es brauche schon Überzeugungsarbeit, wenn jemand eine Idee umgesetzt haben möchte, meinte Alex Schaufelbühl. Er könne aber jedem offen erklären, was er könne und letztlich auch wolle, wenn er etwas umsetzen soll. «Ich muss hinter meiner Arbeit stehen können. So will ich auch nichts in meinem Atelier stehen haben, dass mir widerspricht.»
Jubiläum ist das ganze Jahr
Eine Ausstellung «20 Jahre Schaufelbühl Skulpturen» sei nicht angedacht, meinte Alex Schaufelbühl mit einem Lächeln. Rund um die Werkstatt würden Skulpturen von ihm stehen und er freue sich, wenn man einfach an die Türe klopft, hereinspaziert und Zeit für ein Gespräch findet. Es seien doch gerade die Gespräche, die Ideen wachsen liessen und manchmal könne man etwas in Bewegung bringen, in welche Richtung auch immer.
Richard Wurz
4. April 2018
Bilder: Richard Wurz
Weitere Informationen: Skulpturen Alex Schaufelbühl, Reusspark Gnadenthal, Niederwil, www.alexschaufelbuehl.ch oder Telefon 079 824 42 90.