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Es war sein letztes Bettagskonzert mit dem Singkonvent Freiamt ‒ David Schneider setzte noch einmal in der Klosterkirche Muri einen musikalischen Marchstein.


home tab singkonvent chorDie Bettagskonzerte des Singkonvent Freiamt gehören zur Tradition im kulturellen Leben, doch das am vergangenen Sonntag war etwas Spezielles, denn nach 30 Jahren gab David Schneider sein letztes Konzert als Dirigent mit dem Singkonvent Freiamt ‒ und es war wieder ein eindrückliches musikalisches Erlebnis.

Ein musikalischer Einklang
Das Vertrauen, das David Schneider in seinen vielen Jahren als Dirigent zu den Sängerinnen und Sängern aufgebaut hat, kam am Bettagskonzert voll zum Tragen. Er fand sich musikalisch und in der Harmonie der Stimmen mit seinem Chor auf einem sehr hohen Niveau ein und verstand es hervorragend das Solisten-Quartett und das Orchester in einen Einklang mit dem Chor zu integrieren. So entstand ein musikalisches Bild des Werkes Stabat Mater op. 58 von Antonin Dvořák 1841 bis 1904), getragen von einer Intensivität in der Interpretation, die einem nachdenklich stimmte und gleichzeitig wohltuend für die Seele war.

Dem Schmerz Ausdruck verliehen
Das Stabat Mater schrieb Antonin Dvořák in einer Zeit, als sein Leben von mehreren Schicksalsschlägen geprägt war. In diesem ergreifenden Werk verarbeitete er seinen Seelenschmerz und das konnte man Dank der hervorragenden Umsetzung durch den Singkonvent Freiamt während dem Zuhören förmlich spüren. Die Grundlage das Stabat Mater bietet die lateinische Sequenz vom Fest der «Schmerzhaften Mutter Maria» aus dem 13. Jahrhundert. Nahm man diesen Text während dem Konzert zur Hilfe, dann konnte man erleben, wie es möglich ist, Worte in die Musik aufzunehmen ohne Erwartungen in die musikalische Darbietung interpretieren zu müssen. Es entstand so ein Dialog zwischen lesen, aufnehmen und zuhören. So wurde einem bewusst und man konnte es erspüren, wie ein Ganzes als musikalisches Werk in seiner Aussage tragend und deutlich sein kann. Dass dies möglich war, ist dem der hervorragenden Leistung des Chors, der SolistInnen und des Orchesters zu verdanken, vor allem aber der feinfühligen und klaren Führung durch David Schneider.

Als Ganzes mehr als überzeugend
Die SolistInnen Nuria Richner (Sopran), Ulrike Malotta (Alt), Berhnhard Gärtner (Tenor) und Thomas Gropper (Bass) wussten stimmlich zu überzeugen und das Orchester L'Arpa festante verstand es die SängerInnen musikalisch einzubetten. Eindrücklich wurde es aber dann, wenn der Chor mit seinen rund 80 SängerInnen in Aktion trat, das Solisten-Quartett und das Orchester in seine Interpretation mit einbezog, dann füllte sich die Klosterkirche mit Musik, wie sie so nicht oft erlebt werden kann. So wurde das Leiden, die Trauer und die Hilflosigkeit in diesem Werkt zu einem Wirkungsprozess für die ZuhörerInnen, der sicher nachhaltig seine Spuren hinterlassen wird. Und das ist für sich letztlich die hohe Qualität dieser Bettagskonzerte.

Richard Wurz
17. September 2018
Bilder: Richard Wurz

 

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