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Der Künstler Jeroen Geel nimmt die Momente mit.
Kultur
Berge irgendwie schon, aber mitten in der Landschaft fühlt sich der Landschaftsmaler Jeroen Geel (*1976) so richtig wohl.
Datum: 01. April 2022

Er habe sich wohl in einer längeren Zeitphase in seiner Arbeit mit dem Material Stuckmarmor künstlerisch auseinandergesetzt, aber seit rund fünf Jahren stehe wieder die Malerei im Vordergrund, erklärt Jeroen Geel im Gespräch. «Ich wollte wieder hinaus mit Rucksack und den Malutensilien, denn das Abbilden von Fotografien liegt mir nicht.» Er sei in der Schweizer Landschaftsmalerei zuhause und kenne die Bilder des Berg- und Landschaftsmaler Caspar Wolf schon seit langer Zeit. «Das Interesse aber an dieser Malerei der Berglandschaften ist durch die Auseinandersetzung mit Caspar Wolf grösser geworden.» Es gebe sehr viele interessante Orte wie zum Beispiel die Engstlenalp und er wandere auch gern, so Jeroen Geel, aber so als «Halb-Holländer» sei er sehr mit dem Flachland verbunden. «Hier ‹unten› mitten in der Landschaft da fühle ich mich wohl.»

«In der Landschaft gibt es oben und unten, im Wald ist man drinnen und oben ist es nicht mehr so dominant.»

Jeroen Geel

Den Moment einfangen
Im Wald ist es so, dass man in die Landschaft hineingeht, betont Jeroen Geel. Es ist alles so verdichtet und man hört und sieht eine so vielfältige Welt der Natur um sich herum, selbst Sachen im Rücken sind mit einbezogen. Seine Waldlandschaften malt er sehr präzise. Wenn er aber sich auf einen Baum focussiere, erklärt Jeroen Geel, dann verändere sich die Sichtweise und es entstehen neue Schwerpunkte. «Dann sehe ich nicht mehr hin, sondern es fliesst in die Arbeit und geschieht, aber ich bin immer präsent im Bild.» Für ihn ist das Malen aber erst draussen super, der Landschaft und dem Wetter ausgesetzt – das Malen im Atelier birgt etwas Hermetisches in sich. So habe ihm auch jeder Gang durch das Sörikertobel in Muri den Caspar Wolf, seine Bilder und Muri näher gebracht. Er wolle aber nicht das Erkennbare abbilden, sondern sich verbinden mit der Morphologie und der Graphologie und dabei entdecken, was diese Schichten in der Malerei auslösen.

Ein Spaziergangkünstler
Es gehe ihm um den Augenblick, der jetzt ist und nicht um Veränderungen aufzuzeigen. Daher habe er Kleinstbilder geschaffen – Momente mit menschlichen Spuren. «Es war eine Phase die Bildkompositionen durcheinander zu rühren.» Die Würfel hätten ihm die Entscheidung abgenommen, denn sie legten die Breiten- und Längengrade fest und die Kompassnadel bestimmte den Spaziergang. Diese Vorgehensweise habe ihm die Gedanken die Umgebung zu interpretieren weggenommen und das fokussieren auf den Boden. So liess die Umwelt mit seinen Menschen eine Serie von Geschichten entstehen. «Der Moment zu malen wurde durch's Würfeln bestimmt. Das Bild ist wichtig und nicht der Gedanke, wo das ist.» Das könnte der Grund sein, warum seine Bilder romantisch sind und das widerspiegeln, was man Natur nennt.

Richard Wurz
4. April 2022
Bilder: Richard Wurz

Weitere Informationen unter www.diezukunftkuratieren.ch/ und www.murikultur.ch/ und www.jeroengeel.ch

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